Kommentar: Das Recht auf Wind im Haar
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Sonntag, 12. Juni 2016
Eine Idee erobert die Welt: Rikscha-Service für Senioren. Was in Dänemark begann, findet auch bei uns Anhänger.
Wenn es draußen schön warm ist und die Sonne lacht, sind wir gerne draußen unterwegs, viele von uns besonders gerne mit dem Fahrrad. Wir nutzen es für Ausflüge und kleine Besorgungen, genießen den Fahrtwind und die Bewegung an frischer Luft. Mancher frönt dieser Leidenschaft bis ins hohe Alter. Doch wer nicht mehr fit ist und in einem Pflegeheim lebt, für den ist es mit diesem Vergnügen leider vorbei.
Das muss aber nicht unbedingt so sein. Die Dänen haben's vorgemacht und eine Berliner Initiative setzt das Konzept auch in Deutschland um. Dort sind in den Straßen spezielle Senioren-Rikschas unterwegs, die von ehrenamtlichen Fahrern gelenkt werden.
Vor vier Jahren startete die erste Senioren-Rikscha in Kopenhagen. Ein junger Mann hatte die Idee dazu und bot Bewohnern von Seniorenheimen an, sie regelmäßig durch Kopenhagen zu chauffieren - mit großem Erfolg.
"Alle haben das Recht auf Wind in den Haaren" - so lautet das Motto der Initiative, die auf diese Weise Abwechlung und im Wortsinn frischen Wind ins Leben der alten Menschen bringt Mittlerweile kommen die Rikschas in über 40 dänischen Kommunen offiziell zum Einsatz. Von Australien bis Island haben die Senioren-Rikschas zahlreiche Nachahmer gefunden, auch in Berlin.
Eine schöne Idee, die sicher auch bei uns auf dem Land gut ankäme. Mit der Rikscha durch Kulmbach, Thurnau, Stadtsteinach oder Neuenmarkt. Fehlen nur noch die geeigneten Gefährte und ein paar Leute, die für den guten Zweck in die Pedale treten und für den genannten Fahrtwind sorgen.