"Das kommt häufig vor": Experte überrascht ein Grund für den Flugzeugabsturz nicht
Autor: Jürgen Gärtner
Kulmbach, Mittwoch, 18. August 2021
Einer der Gründe, die zum Absturz des Ultraleichtflugzeugs von Unternehmer Klaus Georg Purucker geführt haben, überrascht einen Fluglehrer nicht.
Es waren mehrere Gründe, die zum Absturz des Ultraleichtflugzeugs geführt hatten, bei dem der Untersteinacher Unternehmer Klaus Georg Purucker und eine weitere Person ums Leben kamen. Das haben die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Bayreuth ergeben, die nun abgeschlossen sind. Aufgrund eines vorliegenden flugunfallanalytischen Gutachtens kann ein Fremdverschulden ausgeschlossen werden.
Was war an jenem Donnerstagabend am 22. April 2021 geschehen? Kurz nach 18.15 Uhr hatte eine Zeugin über Notruf den Absturz des Ultraleichtflugzeuges auf dem Flugplatz in Kulmbach gemeldet. Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rettungsdienst mit zwei Hubschraubern sowie mehrere Polizeistreifen waren rasch vor Ort.
In dem Fluggerät, eine Zephyr 2000 der tschechischen Firma Sebest Air, saß der 52-jährige Purucker als Pilot im Cockpit am Steuer. Mit in der Maschine: ein 51-Jähriger aus der Oberpfalz.
Das Ultraleichtfluggerät hatte sich kurz nach dem Start in noch geringer Höhe am Ende der Landebahn gedreht, kam erst mit einer Tragfläche und dann mit der Front am Boden auf, überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen.
Durch den Aufprall erlitten beide Insassen tödliche Verletzungen.
Schwierige Bergung
Die Bergung der Verunglückten gestaltetet sich als schwierig. Denn das Fluggerät war mit einem Rettungssystem ausgestattet, das einen Rettungsfallschirm auslösen kann. Dazu bedarf es einer raketenartigen Konstruktion, die den Fallschirm aus dem Ultraleichtflugzeug katapultiert. Nachdem das Rettungssystem nicht ausgelöst hatte, bestand für die Rettungskräfte die Gefahr einer unkontrollierten Detonation. Erst am nächsten Tag konnten Experten das Rettungssystem entfernen und die beiden Leichen geborgen werden.
Zwei Sachbearbeiter für Flugunfälle der Kripo Bayreuth nahmen zusammen mit Mitarbeitern der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) vor Ort die Ermittlungen auf.