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Das irre Prozent-Spiel der Möbelhäuser


Autor: Alexander Hartmann

Kulmbach, Freitag, 10. Januar 2020

40 plus 7,5 Prozent, 30 zuzüglich 19 Prozent oder auch 20 plus 20 Prozent. Das sind keine Rechenaufgaben für Zweitklässler, sondern Aktionsangebote, mit denen Möbelhäuser zurzeit mal wieder Kunden locken.
30, 50 oder 70 Prozent? Viele Möbelhändler rühren die Werbetrommel. Symbolbild:  Julian Stratenschulte, dpa


40 plus 7,5 Prozent, 30 zuzüglich 19 Prozent oder auch 20 plus 20 Prozent. Das sind keine Rechenaufgaben für Zweitklässler, sondern Aktionsangebote, mit denen Möbelhäuser locken. Dem Jahresendspurt-Schnäppchen folgt jetzt die Jahresauftakt-Werbung, die den Kunden sagenhafte Ersparnisse prophezeit.

Die Rabattschlacht

Die Rabattschlacht, die wir von "Messepreisen" oder "Geburtstagsrabatten" kennen, geht weiter. Sind die Schnäppchen aber auch wirklich Schnäppchen? "Immer höhere Rabatte ähneln Medikamenten, die in Überdosis oft immer weniger Wirkung erzeugen", hat vor ein paar Jahren der Sprecher des Handelsverbands Möbel und Küchen erklärt. Wo früher ein günstiges Mittagessen oder ein billiges Kaffee-Gedeck als Lockmittel reichten, müssten heute Preisnachlässe von mehreren Tausend Euro herhalten.

Zu 100 Prozent

Dabei ist Vorsicht geboten: Kunden sollten sich von den hohen Rabatten nicht blenden lassen, denn die meist durchgestrichenen "Statt-Preise" sind nicht selten aus der Luft gegriffen, weil sie in Wirklichkeit nie verlangt würden. Was den Sinn für den realen Preis schärft: Der Vergleich von Produkten, Leistungen und Endpreisen mehrerer Anbieter. Der lohnt sich: zu 100 Prozent.