Das ganze Leben einer Marke treu
Autor: Sonny Adam
Kulmbach, Mittwoch, 18. Mai 2016
Milan Ristic aus Ködnitz feiert mit dem Renault-Club Kulmbach 25-jähriges Bestehen in der Mönchshof. Am Samstag werden alte Renault-Modelle präsentiert.
Milan Ristic, der bekannte Forscher der früheren Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach, hat neben der Wissenschaft noch eine andere Leidenschaft - und die trägt das Zeichen des Rhombus. Der 76-Jährige ist ein absoluter Renault-Fan.
Schon 29 verschiedene Renault-Modelle hat er gefahren. "Ich habe als Kind Bewegung und Geschwindigkeit geliebt. Erst mit dem Fahrrad, später auf dem Pferd, auf einem Moped, mit einem Motorrad. Und dann hat mir mein Schwiegervater einen gebrauchten R8 geschenkt", erzählt Milan Ristic, der die neue Freiheit damals genoss. "Das Auto war auch schon ganz schön schnell und spritzig." Tatsächlich brachte es der R8 auf etwa 130 Stundenkilometer. Der R8 war eckig und galt als Nachfolger des Renaults Dauphine. Der Antrieb des Autos saß im Heck. Und das Reserverad war in einem separaten Fach unter dem Gepäckanteil - damals eine echte Besonderheit.
Autos stets blitzblank geputzt
Er schwärmt von seinem Renault 12, von verschiedenen 16-er Modellen. "Ich wollte dann immer schnellere und stärkere Autos", so Ristic.
So kam er zum Renault 20, zum 18 GTS, aber auch Renault 5er-Modelle, der Renault 11, der Renault 21 Turbo und sogar der Renault 21 Turbo mit Vierradantrieb weckten seine Leidenschaft. "Ich hatte immer Spaß an der Beschleunigung, an den Geräuschen des Motors und schließlich an der Geschwindigkeit beim Fahren", sagt Ristic. Auch der Laguna, der Megane, der Laguna Coupé, aber auch Twingos und Clios standen in seiner Garage. "Jetzt fahre ich auch einen Clio in Blau", sagt Ristic. Dass bei ihm die Renaults immer blitzblank aussehen, als ob sie direkt aus dem Autohaus stammen würden, versteht sich von selbst. Doch Milan Ristic kann auch sonst eine Menge lustiger Geschichten, die er mit seinen Renaults erlebt hat, erzählen. Auf der Autobahn, zwischen Baden-Baden und Freiburg, hat er eines Tages einen Opel Admiral überholt. Der Fahrer formte dann mit beiden Händen ein O. "Ich bin dann rausgefahren und haben zwei Polizisten gefragt, was das bedeutet. Die haben mir dann erklärt, dass das das Zeichen für zwei Mal Arschloch sei", lacht Ristic noch heute über die kleine Frotzelei.
Ein außergewöhnliches Erlebnis hatte er auch, als er mit seinem Renault in seine alte Heimat nach Serbien gereist ist. "Da hat der Grenzbeamte das Auto mit Spiegeln untersucht. Das war sehr unangenehm. Ich habe dann gefragt, was er eigentlich sucht", erinnert sich Ristic und muss noch heute über die Antwort, die er bekam, schmunzeln: "Der Grenzbeamte hat mir dann gesagt, dass ihm das Auto gefällt und dass er mal sehen wollte, wie das so unten aussieht."
Vor exakt 25 Jahren gründete Milan Ristic mit großer Unterstützung von Jürgen Riegel den Renault-Club Kulmbach. Am Samstag soll in der Mönchshof die große Jubiläumsfeier stattfinden. Befreundete Clubs aus Aschaffenburg, aus dem Breisgau, aus Heidelberg, Kleinostheim, aus der Oberpfalz, aber auch aus Trautmannshofen und dem Welzbachtal haben sich angemeldet. "Die Feier ist intern, aber wir werden in der Mönchshof auch einige Autos präsentieren, die es sonst auf der Straße nicht mehr zu sehen gibt", sagt Ristic.
Eine wichtige Facette des Renault-Clubs Kulmbach ist auch die Mitgliedschaft im Bundesverband deutscher Alpine und Renault-Clubs (D'Arc). Immer wieder ist der Kulmbacher Club bei bundesweiten Veranstaltungen mit von der Partie. Fahrsicherheitstrainings, Erste-Hilfe-Kurse, viel Wissenswertes bei Pannen und in anderen Lebenslagen gehören zum Infoprogramm. "Wir laden regelmäßig Gastreferenten ein und wir spenden auch für wohltätige Zwecke. Beispielsweise für den Paul-Gerhardt-Kindergarten, für das Rehbergheim, den Hospizverein oder viele andere Einrichtungen", sagt Ristic. Und in einem Punkt ist er sich ganz sicher: "Ich werde der Marke mit dem Rhombus weiter treu bleiben." Und dem Renault-Club natürlich ebenso. Auch Ristics Ehefrau Rosemarie hat sich übrigens von der Leidenschaft ihres Mannes anstecken lassen. Sie fährt auch Renault und ist im Verein als Schriftführerin aktiv.