"Das Eich" übersetzt Asterix-Band ins Oberfränkische
Autor: Jürgen Gärtner
Kulmbach, Donnerstag, 18. November 2021
Stefan "Das Eich" Eichner erzählt, wie er dazu kam, "Asterix als Gladiator" ins Oberfränkische zu übersetzen.
Der Kulmbacher Comedian Stefan "Das Eich" Eichner hatte - im wahrsten Sinn des Wortes - das Vergnügen, einen Asterix-Band in den oberfränkischen Dialekt zu übertragen. Wie er dazu kam, vor welchen Herausforderungen er stand und wie schwierig es ist, das Wort Petersilie zu übersetzen ist, das erzählt er im Interview.
Bist du überhaupt Asterix-Fan?
Stefan Eichner: Seit Kindheitstagen. Mein ältester Band hat 2,80 D-Mark gekostet. Das war eine Ausgabe von Asterix und die Goten von 1970. Das Heft ist damit fünf Jahre älter als ich. Ich habe alle Bände, die teils schon recht zerfleddert sind. Für meine Übersetzerarbeit habe ich alle 39 Bände zugeschickt bekommen. Das Lesen einer Asterix-Geschichte ist wie ein Kurzurlaub.
Wie bist du zu dem Auftrag gekommen, Asterix ins Oberfränkische zu übersetzen?
Angefangen hat alles schon 2018, als ich als Gastkünstler auf der Aida gearbeitet habe und dort einen befreundeten Kollegen hatte, der Asterix ins Sächsische übersetzt hatte. So bin ich zu den Mundartbänden gekommen und habe gemerkt, dass es oberfränkische Versionen noch nicht gibt. Da habe ich schon aus Spaß übersetzt. Dazu kam, dass mein Agent selbst im Comic-Geschäft tätig ist, dadurch viele Kontakte in die Branche besitzt und er sich in die Sache reingehängt hat. Außerdem hat sich der Verlag umgehört in Kulmbach, unter anderem bei der Buchhandlung Friedrich, ob man mich kennt. Die haben schnell gemerkt, dass das anscheinend der Fall ist und ich das Ding machen muss. Dann habe ich das Okay bekommen und die letzten zwei Monate dran gebastelt.
Wie schwierig ist so eine Übersetzung?
Ich habe schnell gemerkt, in Bamberg spricht man anders als in Kulmbach oder Hof. Nehmen wir das Wort Petersilie. Da habe ich in meiner Facebook-Gruppe nach der Schreibweise gefragt, und acht unterschiedliche Versionen kamen raus. Was alle oberfränkischen Dialekte gemeinsam haben, das sind die -la-Endungen. Ich musste die Sprechblasen auch nicht 1:1 übersetzen, sondern hatte viele Freiheiten.