10. Oktober. Der Termin steht. Neun Wochen hat Stefan Eichner noch Zeit. Dann "eicht" es wieder in der Kulmbacher Dr.-Stammberger-Halle. Dann ist Premiere für das vierte Solo-Programm des 40-Jährigen. "Das rasanteste Programm bisher", verspricht Kulmbachs bekanntester Kleinkünstler.

Ideen sammelt er schon zweieinhalb Jahre. 200 Memos hat er auf seinem iPhone gespeichert, Einfälle für Lieder, Geschichten, Parodien. Viele davon wie immer aus dem Leben gegriffen, Beobachtungen aus dem Alltag, der das beste Material für den Komiker liefert. 30 Nummern hat er derzeit in Arbeit. Stoff für über zwei Stunden.

Wieder viele Lieder
Zehn bis 15 Lieder werden es in das neue Programm "Jetzt eicht's!" wohl schaffen. Darunter der dritte Franken-Reggae - und der "mit Abstand dümmste", wie Stefan Eichner verrät.

Dass er mit 40 Jahren vernünftig geworden ist - davon ist bei ihm nichts zu merken. "Ich werde von Jahr zu Jahr bekloppter", sagt der Motörhead-Fan über sich selbst. Und das wird er bei der Premiere beweisen: "Ich werde mich in ein Kostüm zwängen, das wird sowas von peinlich."

Allzu viel will er noch nicht verraten - nur so viel: Es wird eine Frau vorkommen, die die Zukunft aus Genitalien liest ("Da gibt es wirklich eine Internetseite"), ein Prominenten-Medley ("Das wird tiefschwarzer Humor") und ein Song über rappende Proleten, die mit ihrem BMW Frauen aufreißen wollen.

Eich mit Internet-Hit
Darüber hat Stefan Eichner schon ein Video gemacht, das sich zum Internet-Hit entwickelt hat. Über 700 000 Klicks hat er damit auf seiner Facebook-Seite erzielt. Selbst für den bühnenerfahrenen Eichner eine Überraschung. "Das war ein rein privates Video, das hat von der Idee bis zum Hochladen nicht mal eine Stunde gedauert." Geschrieben hat er den Text in 20 Minuten. Nach diesem Erfolg kommt der Rap in einer aufgepeppten Rock-Version auch ins neue Programm.

Eine Änderung wird es diesmal bei der Premiere übrigens geben: "Anders als sonst werde ich nichts aus meinen anderen Programmen einbauen." Gut zwei Stunden neues Material werde er in der Dr.-Stammberger-Halle präsentieren, verspricht das Eich.

Anders sieht es im Zugabenteil aus, oder in der Zurufgabe, wie sie Eichner nennt. Dann wird er die Nummern zum Besten geben, die das Publikum fordert. "Egal, wie lange das dann dauert. Jeder kann sich seine Lieblingsnummer wünschen." Dass es wie beim letzten Mal nachdenklich zu Ende gehen wird, das werde es diesmal nicht geben. Zu lange überlegen sollte man aber nicht, wenn man noch Karten für die Premiere ergattern will. Nur noch rund 200 Stück gibt es im Vorverkauf, unter anderem in der Geschäftsstelle der Bayerischen Rundschau am Kressenstein.

Um 21 Uhr im BR
Wer die Premiere am 10. Oktober nicht erwarten kann, dem sei eine TV-Sendung mit Stefan Eichner empfohlen, die am Donnerstag, 6. August, um 21 Uhr im Bayerischen Fernsehen zu sehen ist. Bei "Lach doch" wird der 40-Jährige die Zuschauer auf einen Streifzug durch seine Heimatstadt mitnehmen. Dass Kulmbach dabei gut rüberkommt, ist ihm besonders wichtig. Denn ihn wurmt noch heute ein Sat 1-Beitrag vor wenigen Wochen, "bei dem die Franken als Trottel dargestellt wurden".

Ab der Premiere ist Stefan Eichner dann wieder viel unterwegs. "Ab Oktober bin ich kein Wochenende mehr daheim." Rund 100 Auftritte hat er im Jahr.

2016 steht ein außergewöhnliches Engagement an: Vom 6. bis 21 März tritt der Comedian bei einer Südost-Asien-Tour auf der Aida auf - vor bis zu 1100 Leuten.