Das Defizit bei der Wasserversorgung steigt
Autor: Sonja Adam
Mainleus, Dienstag, 10. April 2018
Das Defizit in der kommunalen Wasserversorgung des Marktes Mainleus steigt und steigt. Der Marktgemeinderat nahm von den Zahlen Kenntnis.
Ob der Markt Mainleus in Zukunft an der Preisschraube für das Wasser drehen muss, ist derzeit noch unklar. Doch die Zahlen, die der Bayerische Kommunale Prüfungsverband bei den Jahresabschlussberichten der Jahre 2015 und 2016 den Räten vorgelegt haben, sind alarmierend. Denn das Defizit im Bereich Wasserversorgung ist immens. Und es steigt unaufhörlich von Jahr zu Jahr. Allein von 2015 auf 2016 hat sich das Defizit mehr als verdoppelt. Im Jahr 2016 betrug der Jahresverlust fast 159 000 Euro. Ausschlaggebend dafür waren niedrigere Erlöse. Außerdem sei ein Großabnehmer aus der gemeindlichen Wasserversorgung ausgestiegen, erläuterte Sebastian Kolb von der Finanzverwaltung.
Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen - auf 4,6 Millionen Euro im Jahr 2016.
Im Jahr 2015 belief sich die Bilanzsumme des kaufmännischen Jahresabschlusses auf 4,578 Millionen Euro. Der Jahresverlust schlug mit rund 80 000 Euro zu Buche. Für die Verluste im Jahr 2015 waren gestiegene Aufwendungen im Bereich Personal ausschlaggebend.
Kolb informierte die Räte, dass der Verlust auf die neue Jahresrechnung vorzutragen ist und informierte darüber, dass Verlustvorträge, die nach Ablauf von fünf Jahren nicht durch Gewinne getilgt werden, durch Abbuchung von den Rücklagen auszugleichen seien.
Ebenfalls in den kaufmännischen Jahresabschluss aufgenommen werden seit 2010 die Photovoltaikanlagen in der Oberen Au 5 und 7 sowie die seit 2011 in Betrieb genommene Photovoltaikanlage in der Oberen Au 3. Der an den Markt zu entrichtende Pachtzins wurde auf 15 Euro pro KWp pro Jahr festgelegt.
Der Markt Mainleus will sich, um die Generalsanierung der Grund- und Mittelschule Mainleus stemmen zu können, um Förderung beim Kommunalen Investitionsprogramm für Schulen, kurz KIP-S, bewerben. Die Förderquote könne bei 90 Prozent liegen. Bundesweit werden im Rahmen des KIP 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Bislang sind davon 293 Millionen Euro auf Bayern und davon 67,4 Millionen Euro auf Oberfranken entfallen, informierte Bürgermeister Robert Bosch (CSU) die Mitglieder des Marktgemeinderates.
Mit vier Gegenstimmen und einer Enthaltung brachten die Mainleuser Marktgemeinderäte den Dachgeschossausbau von zwei Wohneinheiten in der Pölzer Straße 16 auf den Weg. Bereits 2013 war eine Sanierung im Gespräch. Jetzt könne die Modernisierung durch das Kommunale Wohnraumförderungsprogramm KommWFP bezuschusst werden. Die geschätzten Kosten für die Sanierung der zwei 55 Quadratmeter großen Einheiten beläuft sich auf voraussichtlich 217 000 Euro. Die Finanzierung könne durch ein Darlehen bei der BayernLabo (circa 130 000 Euro), durch Zuschüsse aus dem Fördertopf und durch Eigenleistungen (rund 22 000 Euro) passieren. Die Marktgemeinderäte legten eine maximale monatliche Grundmiete von fünf Euro pro Quadratmeter fest. Bislang liegt der Mietpreis in den unsanierten Altbauwohnungen bei 4,66 Euro pro Quadratmeter. Die Räte beschlossen, die Förderanträge zu stellen, die Vorbereitungen für die Kreditaufnahmen zu treffen und einen Ingenieurvertrag mit i-plan abzuschließen.
Zahlreiche Bauanträge und Bauvoranfagen wurden durch die Marktgemeinderäte des Marktes Mainleus positiv beschieden: Neubau einer Tankstelle durch die FE Trading GmbH in Mainleus, Teilabbruch und Wiederaufbau eines Wohnhauses in Motschenbach durch Christian Barnickel sowie der Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelcarport in Motschenbach. Außerdem befürworteten die Räte den Wohnhausneubau von Heidi Schmölz in Danndorf, die Errichtung eines Carports mit Geräteschuppen von Thomas Friedlein in Lopp und die Anbringung einer Außenwerbung von Kai Reißenweber in Mainleus. Auch gegen das bereits viel diskutierte Vorhaben von Jennifer Will und Arno Raithel, in Motschenbach ein Einfamilienwohnhaus mit Doppelgarage zu bauen, hatten die Räte nichts mehr. Auch den Neubau eines Praxisgebäudes mit Wintergarten, von Bianca Lies-Sartison vorangefragt, befürworteten die Mainleuser Räte.
Der Markt Mainleus kann mit Zuwendungen für die Abwasseranlage in Höhe von 1,4 Millionen Euro aus der Härtefallförderung rechnen. Dies hat das Wasserwirtschaftsamt Hof dem Markt mitgeteilt, informierte Bürgermeister Robert Bosch die Räte. Die Zuwendungen können bis Ende 2019 abgerufen werden.