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Das Corona-Murmeltier


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Dienstag, 23. November 2021

Und täglich grüßt das Murmeltier. Ein wenig fühlt man sich an den Kino-Hit erinnert, wenn man den Blick auf die aktuelle Corona-Lage richtet.
Es wird wieder im Akkord geimpft. Die Szenen vom Jahresanfang wiederholen sich.


Die ist zwar alles andere als lustig, aber den Déjà-vu-Effekt, den haben wir:

Lange Warteschlangen vor den Impfzentren, Impfdrängler und Wartelisten, notorische Verweigerer, Diskussionen über den vermeintlich besseren oder schlechteren Impfstoff, volle Krankenhäuser, rapide steigende Infektionszahlen, wobei wir von damals als bedrohlich hoch empfundenen Inzidenzwerten heute hoffnungsvoll träumen.

20 Monate Pandemie und noch immer dieselben Probleme? Nein und Ja.

Nein, denn wir haben Impfstoffe, die wirksam sind. Ja, weil wir immer noch die gleichen Diskussionen führen wie im vergangenen Winter, weil immer noch ein Teil unserer Gesellschaft nicht bereit ist, Mitverantwortung für alle zu übernehmen, weil immer noch viele denken, die Behörden könnten zaubern und jedes Problem lösen. Können sie nicht.

Der Impfschutz ist nicht für die Ewigkeit: Von Anfang an war klar, dass mindestens jährlich Auffrischungen nötig sein werden. Das jetzt als mangelhafte Wirksamkeit zu interpretieren ist - gelinde gesagt - Quatsch.

Monatelang war gähnende Leere im Impfzentrum, obwohl schon seit Ende August geboostert wird und Impfskeptiker immer wieder gebeten wurden, ihre Haltung zu überdenken. Jetzt wird gemeckert, dass man lange warten muss. Das passt nicht zusammen.

Die Corona-Pandemie ist eine Herausforderung für die Gesellschaft als Ganzes. Die Beispiele Portugal und Spanien zeigen, wie es geht. Das zögerliche, föderalistische Deutschland hat das bislang leider nicht auf die Reihe gebracht. Aber vielleicht ist jetzt der Weckruf endlich laut genug.