Das Bräuwerck in Neudrossenfeld hat eröffnet
Autor: Jürgen Gärtner
Neudrossenfeld, Dienstag, 12. November 2013
Still und leise hat vor zehn Tagen der historische Brauereigasthof des Drossenfelder Bräuwercks auf dem Hölzel-Areal eröffnet. Dass in Neudrossenfeld auf ein großes Brimborium verzichtet wurde, hatte seinen Grund.
"Das Personal muss sich erst einspielen. Deshalb haben wir keine große Eröffnung gemacht, damit wir nicht überrannt werden und von Beginn an Qualität bieten können. Uns war wichtig, dass es am Anfang nicht chaotisch zugeht und die Besucher nicht enttäuscht rausgehen", sagt Rainer Schimpf. Er ist der Sprecher der Bräuwerck AG, die für die Bewirtschaftung verantwortlich ist.
Doch auch ohne großes Spektakel sei das erste Wochenende gut besucht gewesen, erklärt er und hofft natürlich, dass das Bräuwerck sich etablieren wird. Zumal dort viel investiert worden ist. Zum einen von der AG, die Aktien im Wert von 850.000 Euro (Stückpreis: 250 Euro) ausgegeben hat, die rund 850 Personen gezeichnet haben.
Zum anderen sind hohe öffentliche Mittel in das Hölzel-Areal mit seinen vielen unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden geflossen.
Für Bürgermeister und Bräuwerck-Sprecher ist das gut investiertes Geld, das in den Erhalt und die Revitalisierung eines Denkmals geflossen sei. Mit dem großen Vorteil, dass dieses Denkmal - im Gegensatz zu vielen anderen - jeden Tag von 11 bis 23 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich ist, betont Schimpf und ergänzt: "Ohne öffentliche Mittel wäre das nicht zu schaffen gewesen."
Ende 2010 war Spatenstich für die Sanierung des fast 4000 Quadratmeter großen Hölzel-Areals, zu dem neben dem Brauereigasthof und der Brauerei noch ein großer Biergarten für bis zu 500 Personen, eine Lindenausstellung in den früheren Stallungen und das Eishaus gehören. Im Eishaus soll ein Info-Zentrum über die Region und den Tourismus informieren.
"90 Prozent der Gesamtanlage sind fertig", sagt Rainer Schimpf. Die Arbeiten an Außenanlagen und Eishaus lägen in den letzten Zügen, ebenso die Brauerei. Ziel sei es, das erste, im Bräuwerck gebraute Bier am 1. April nächsten Jahres auszuschenken. Derzeit werde das Bier noch in einer vergleichbaren Brauerei in Neustadt/Aisch produziert.
Das Seidla für 2,50 Euro
Zunächst wird nach den Worten von Schimpf ein Ausstoß von 600 bis 800 Hektoliter pro Jahr angestrebt. Der halbe Liter Bier kostet 2,50 Euro.
Natürlich gab es einige unerwartete Überraschungen bei der Sanierung, räumt Schimpf ein. "Verrottete Hölzer, statische Probleme ... Bei einem Denkmal muss man mit allem rechnen. Aber wir werden die Kosten im Griff behalten." Unerwartete Probleme macht die Suche nach Service-Personal. Da brauche man noch Leute, so Schimpf.
Da Parkplätze um das Hölzel-Areal nicht allzu üppig vorhanden sind, verweist er auf die Stellplätze bei der Schule und rings um Rathaus. "Aber das ist ein Problem, das jeder historische Ortskern hat."
Veranstaltungen sind bereits geplant: Am 24. November ist im Bräuwerck ein Bluegrass-Konzert und am 28. ein Musiker-Stammtisch.
Das Bayerische Fernsehen sendet am Donnerstag, 14. November, live aus dem Bräuwerck (um 17.30 Uhr in der Frankenschau und anschließend in der Abendschau).