Wirkt sich die Witterung - also lange Schönwetterperioden bzw. Schlechtwetterphasen - spürbar auf die Wassertemperatur aus? Oder ist die bei den Wassermengen in den Becken vernachlässigbar?
Die Wassertemperatur hängt natürlich auch von der jeweiligen Wetterlage ab. Bei anhaltend tollem Sommerwetter mit tropischen Nächten heizt sich das Wasser nahezu von selbst auf. Anders ist es natürlich bei schlechtem Wetter mit Regen und kühlen Nächten. Insofern wirkt sich die Außentemperatur stark auf die Wassertemperatur aus. Insbesondere natürlich, wenn die jeweilige Wetterlage länger anhält. Wasser ist in der Lage, die Temperatur zu speichern. Das sehen wir im Hallenbad nach den Warmbadetagen. Dort hält die höhere Temperatur auch noch an den folgenden Tagen an.
Wenn sich die Gas-Krise weiter verschärfen würde, was hätte das für Auswirkungen auf die anderen Freizeiteinrichtungen, also das Hallenbad und die Eisbahn? Wie werden die beheizt bzw. gekühlt?
Bei einer Verschärfung der Energiekrise wären wohl von den zuständigen Stellen Einschränkungen beim Betrieb von Freizeiteinrichtungen zu erwarten, um den Energieverbrauch in Deutschland weiter zu senken. Unser Hallenbad wird über ein mobiles, gasbetriebenes Blockheizkraftwerk und einen zusätzlichen Spitzenlastkessel beheizt. Die Kühlung der Kunsteisbahn erfolgt über die gleiche Wärmepumpe, die auch das Badewasser im Freibad beheizt, nur mit einem umgekehrten Prozess.
Wie schwierig ist es, Freizeiteinrichtungen, die mit Gas betrieben werden, angesichts der Lieferproblematik noch offenzuhalten?
Das hängt sicher zunächst von der weiteren Entwicklung bei den russischen Gaslieferungen ab. Sollten diese weiter reduziert werden oder gänzlich ausbleiben, ist damit zu rechnen, dass die Notfallstufe des Notfallplans Gas ausgerufen wird. Dann müssten wohl Einrichtungen, die nicht existenziell wichtig sind, wie Hallenbäder, geschlossen bleiben. Wir hoffen natürlich, dass es nicht so weit kommt.
Himmelkron Freitag öffnet das Freibad nach Reparaturarbeiten wieder. Auch hier wird Energie gespart: Die bisherigen 23 Grad Wassertemperatur werden derzeit zwar fast ohne Zuheizen mit Gas erreicht. In der kühleren Übergangszeit soll die Wassertemperatur aber um zwei Grad gesenkt werden.
Thurnau Das Freibad ist nach seiner Sanierung ab Montag, 25. Juli, bei schönen Wetter wieder täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Geheizt wird über schwarze Schläuche, die mit der Kraft der Sonne das Wasser erwärmen. Sollte das einmal nicht ausreichen, steht als Back-up eine Wärmepumpe zur Verfügung.
Stadtsteinach In Stadtsteinach fällt die Badesaison ins Wasser. Das Freibad wird grundlegend energetisch saniert. Künftig ist ein Betrieb ausschließlich mit regenerativen Energien möglich. Mithilfe einer Freiflächen-Photovoltaik-Anlage direkt neben dem Bad wird Solarstrom produziert, mit dem Wärmepumpen betrieben werden, die das Badewasser auf Wunschtemperatur bringen. Sollte der Solarstrom einmal nicht reichen, hilft ein Pellets-Kessel.
Wirsberg Hier wird das Wasser mit Flüssiggas erwärmt. Davon war aufgrund des guten Wetters mit den hohen Temperaturen aber nicht viel nötig. Sollte eine längere Kälteperiode anstehen, muss der Gemeinderat entscheiden, wie weiter verfahren wird.
Mainleus Das Hornschuch-Bad ist unabhängig von Öl und Gas, weil es mit Solarenergie beheizt wird.
Die Badeseen in Marktschorgast und Trebgast haben natürlich keine Heizung. Für das Nichtschwimmer- und das Baby-Becken am Goldbergsee wird die Wärme über eine Solaranlage gewonnen. In Trebgast gibt es für die Duschen Warmwasser-Kollektoren.