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Burgkunstadts Bürgermeisterin ärgert sich über Beschimpfungen


Autor: Adriane Lochner

Burgkunstadt, Sonntag, 21. Februar 2016

Christiane Frieß kündigte rechtliche Konsequenzen an. Außerdem verteidigte sie ihre Politik, Sparkurs und Investitionen zu verknüpfen.
Volles Haus bei der Burgkunstadter Bürgerversammlung im Gasthof "Drei Kronen".  Foto: Adriane Lochner


Bürgermeisterin Christiane Frieß (CSU) eröffnete die Bürgerversammlung im Hotel "Drei Kronen" mit Kommentaren zu verschiedenen Stadtratsthemen des Jahres 2015. Zum Beispiel ging es um die kommunale Zusammenarbeit zwischen Burgkunstadt und Altenkunstadt im Bereich der Grundschule. Frieß kritisierte die Entscheidung des Altenkunstadter Stadtrats, der sich im Januar gegen einen gemeinsamen Neubau auf dem Schulberg ausgesprochen hatte. Ihrer Meinung nach sei es nicht rational, im Abstand von zwei Kilometern zwei Grundschulen zu sanieren oder neu zubauen. Enttäuschend sei gewesen, dass es nicht einmal ein oder zwei Stimmen für diesen zukunftsweisenden Antrag gegeben habe.


ICE-Haltestellen 2023 fertig

Ein anderes Thema waren die ICE-Haltestellen in Lichtenfels und Kronach.
Frieß, zusammen mit anderen hiesigen Bürgermeistern und Landrat Christian Meißner (CSU), hatten bei der Deutschen Bahn wiederholt angefragt. Neuen Auskünften zufolge sollen die Haltestellen nicht wie geplant im Jahr 2030, sondern bereits 2023 fertiggestellt werden - "noch immer kein angemessener Zeitraum", sagte Frieß, denn die Wirtschaft sei auf diese Anbindung angewiesen.

Trotz der angespannten finanzielle Lage der Stadt wies die Bürgermeisterin die Forderungen des Bürgervereins zurück, einen "knallharten Sparkurs" einzuschlagen, obwohl es Förderprogramme 60 bis 90 Prozent Zuschüssen gibt. Frieß: "Ich halte den Weg, den die Verwaltung und die Mehrheit des Stadtrates eingeschlagen haben, für alternativlos." Auch im vergangenen Jahr habe man trotz Investitionen den Schuldenstand senken können - von 11,29 Millionen auf 11,14 Millionen Euro. Zwischen 2005 und 2015 habe man die Schulden um 13,1 Prozent abgebaut. Im vergangenen Jahr habe die Stadt insgesamt 2,8 Millionen investiert, unter anderem für die Skateranlage und die Mainbrücke mit Linksabbiegespur.


"Fußabstreifer machen wir nicht"

Am Ende ihrer Ansprache richtete die Bürgermeisterin einen Appell an die Öffentlichkeit: "Meine Mitarbeiter und ich sind für die Bürger da und stets bemüht, freundlich und kompetent Auskunft zu geben. Aber den Fußabstreifer machen wir nicht." Als Beispiele nannte Frieß den hysterischen Ausbruch einer Rathausbesucherin oder Beschimpfungen auf diversen Internetseiten.

"Wenn jemand ein Problem hat, soll er Ross und Reiter nennen, dann werde ich der Sache nachgehen", sagte Frieß. Bei groben und ungerechtfertigten Anschuldigungen sehe man sich gezwungen, juristisch gegen die Betreffenden vorzugehen.


Brennpunkt Diskothek

Im zweiten Teil der Versammlung referierte Polizeioberrat Willibert Lankes, Lichtenfels, unter anderem über die Kriminalstatistik im Landkreis. Mit 300 Straftaten gebe es eine relativ stabile Gesamtzahl, wobei die Delikte "In der Au" von 53 auf 76 gestiegen sind. "Einen Brennpunkt hat jede Kommune", sagte Lankes, in Burgkunstadt seien dies die Diskothek und McDonalds. Bei Schlägereien im Fast-Food-Restaurant handle es sich meist um Folge-delikte, wenn rivalisierende Gruppen nach dem Diskobesuch wieder aufeinandertreffen.