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Burggeflüster: Blitzer sind keine Flitzer


Autor: Alexander Müller

Kulmbach, Freitag, 19. Sept. 2014

Okay, ich gebe durchaus zu, dass mein Blick am Donnerstag gebannt an der Geschwindigkeitsanzeige meines Autos klebte, als ich am Gründla vorbei gefahren bin. Das war eine jener Stellen, an der während des Blitzer-Marathons das Tempo genauer kontrolliert werden sollte.


Wahrscheinlich fahre ich an allen anderen Tagen im Jahr auch nicht schneller dort, aber auf Grund der mit viel Tamtam angekündigten Aktion der Polizei hat man das dann doch im Bewusstsein.

Wobei ich mich bereits bei der ersten Folge im vergangenen Jahr gefragt habe, wer wohl auf die Bezeichnung gekommen sein mag? - Beim Begriff "Blitzer-Marathon" kommt mir unwillkürlich stets das Bild eines unzureichend bekleideten Mannes in den Sinn, der - von Sicherheitskräften verfolgt - über ein Fußballfeld rennt. Solcherlei Szenen hat man ja schon ab und an im Fernsehen gesehen. Diese Gedankenverbindung ist übrigens auch nicht gerissen, als mir eingefallen ist, dass man hier ja von einem "Flitzer" spricht.

Einen Marathon haben gestern auch potenzielle Käufer des IPhones hinter sich gebracht.

Über viele Stunden lang harrten Menschenmassen vor den noch geschlossenen Geschäften aus, um die neue Version des längst nicht mehr als Telefon genutzten Handys zu ergattern, sobald die Eingangstüren geöffnet waren. Was man davon hat, wird sich mir vermutlich genauso wenig erschließen, wie die Antwort darauf, was es bringt, nackt über den Rasen zu rennen.

Da ist mir schon deutlich klarer, welchen Sinn der Blitzer-Marathon hatte: Jedenfalls hat er immerhin offenbart, dass es in der Region Bayreuth/Kulmbach 184 Autofahrer gibt, die entweder keine Zeitung lesen, sehr vergesslich oder notorische Raser sind. Und das war´s doch wert, oder?