Burg Zwernitz: Blick über das Hochplateau
Autor: Heiko Hartmann
Sanspareil, Dienstag, 18. November 2014
Ganz im Süden des Kulmbacher Landkreises liegt der kleine Ort Sanspareil - zu deutsch "ohne Gleichen". Zwei Attraktionen machen ihn für Touristen begehrt: der Felsengarten mit dem "Morgenländischen Bau" und die Burg Zwernitz mit ihrem auffallend hoch aufragenden Bergfried.
Geht der bekannte Felsengarten auf Markgräfin Wilhelmine aus Bayreuth zurück, die das Kleinod im 18. Jahrhundert für sich entdeckte und einen romantischen Felsengarten mit Schlossanlage schuf, so kann die Burg Zwernitz jedoch auf eine um jahrhunderte ältere Geschichte zurückblicken. Sie hat ihren Ursprung in der Zeit der Walpoten, deren Burg bereits im 12. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt worden ist.
Durch seine hervorragende Lage war der Bergfried in Sanspareil bereits im Mittelalter Teil des markgräflichen Wartturm-Systems, das sich über weite Teile Oberfrankens erstreckte. Per Feuerzeichen wurde auch von hier aus vor anrückenden Feinden gewarnt.
Strategisch gut gelegen
Der fast 35 Meter hohe, runde Bergfried ist gleich auf den ersten Blick das Markenzeichen der Burg Zwernitz.
Das war auch notwendig, da er durch seine gute strategische Lage immer wieder Ziel von Zerstörungen war - sei es im Zweiten Markgrafenkrieg durch die Truppen der Stadt Nürnberg, im Dreißigjährigen Krieg durch die Kroaten oder danach durch den Markgrafen Christian selbst.
Besteigung nur im Sommer
Hat man ein Ticket zur Besichtigung der Burg in der Hand, kann man neben den Räumen und dem Innenhof auch den Bergfried besichtigen - und besteigen. Von oben aus bietet sich ein weiter Rundblick über die Hochflächen der Fränkischen Schweiz bis nach Kasendorf und darüber hinaus. Weil er überdacht ist, wird man auch bei Regenwetter während der Besteigung nicht nass. Allerdings ist die Burg Zwernitz nur von April bis Oktober geöffnet.