Bunter Auftakt der Europatage in Neudrossenfeld
Autor: Horst Wunner
Neudrossenfeld, Sonntag, 19. Mai 2019
Zum zehnten Mal wurden in Neudrossenfeld verdiente Europäer geehrt.
Blaue Luftballons stiegen am Schlossplatz in einen Sommerhimmel, die Kinder der Friedrich-von-Ellrodt-Schule sangen Lieder in europäischen Sprachen. Die Böllerschüsse aus einer Feldschlange des 30-jährigen Krieges der Feuerschützengesellschaft Weiden und des örtlichen Schützenvereins hallten durch das Rotmaintal, waren lautstarkes Signal für die 10. Neudrossenfelder Europatage.
Die eröffnete Bürgermeister Harald Hübner am Samstagnachmittag offiziell und konnte dazu neben den Honorationen auch eine Menge Schaulustiger begrüßen.
Das Gemeindeoberhaupt bezeichnete Bayern und Oberfranken "als unsere Heimat, Deutschland als unser Vaterland und Europa als unsere Zukunft". Die Gemeinde sei stolz, als Partner der Fördergesellschaft für Europäische Kommunikation (FEK) Gastgeber sein zu dürfen.
Ein paar Schritte vom Schlossplatz entfernt befindet sich der Skulpturengarten mit den Konterfeis der bisherigen Preisträger der FEK-Medaille Karl IV., zu denen jetzt zwei Neue hinzu kamen: Thomas Zwiefelhofer aus Liechtenstein und Fürst Karel von Schwarzenberg aus Prag. Letzterer ist kurzfristig erkrankt und wird die Auszeichnung später erhalten. Genau so wie Bernd Posselt, langjähriger Europaabgeordneter, der den FEK-Freiheitsring bekommen wird.
Erstmals in der langen Reihe der Preisträger ist Zwiefelhofer diesmal im Relief abgebildet. Nach der Enthüllung schaute er erst ein bisschen irritiert wegen der Freiheit des Künstlers, der zu seinem Gesicht in Sandstein noch einen Geldsack und Euros modelliert hatte.
Dann hellte sich sein Gesicht jedoch wieder richtig auf, als ihm FEK-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Otto im Gontard-Saal des Schlosses Urkunde und Medaille überreichte.
Die Laudatio auf Zwiefelhofer hielt Magister Karel Boruvka, ehemals Botschafter der Tschechischen Republik in der Schweiz und in Liechtenstein. Er bezeichnete den Laureaten als echten Europäer, "der aufrichtig in Europa kommuniziert, die europäische Verständigung voran treibt und europäische Werte teilt". Der Geehrte war in der letzten Legislaturperiode in Liechtenstein stellvertretender Regierungschef mit der Zuständigkeit für Inneres, Justiz und Wirtschaft. Der gleichzeitige Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens für die Verdienste um die Republik Österreich habe stets politische Entscheidungen zum Wohle seines Landes und von ganz Europa getroffen, so Boruvka.