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Bürgerversammlung Schwarzach: Raiffeisenbank war natürlich Thema


Autor: Jürgen Gärtner

Schwarzach bei Kulmbach, Freitag, 20. April 2018

In Schwarzach sorgt nach wie vor die geplante Schließung der Raiffeisenbank für Unmut. Zur Mehrzweckhalle gab es Neuigkeiten.
Die Raiffeisenbank in Schwarzach war erwartungsgemäß Thema bei der Bürgerversammlung. Foto: Archiv/Jürgen Gärtner


Heinrich Schultheiß hatte einiges zu sagen in der Bürgerversammlung in Schwarzach am Donnerstagabend. Im "Oberen Wirt" polterte er los und schimpfte über den Rückzug der Raiffeisenbank aus Schwarzach, über die Finanzpolitik der Gemeinde, über Schlaglöcher und vieles mehr.

Aber von Anfang an: Nur neun Besucher hatten bei frühsommerlichem Wetter den Weg in die Gaststätte gefunden. Bürgermeister Robert Bosch (CSU) informierte über die großen Projekte in der Gemeinde und ging detailliert auf die Vorhaben in Schwarzach ein.

So sei ein Ringschluss der Wasserleitung geplant, um eine größere Versorgungssicherheit zu schaffen. Auch eine Kanalsanierung sei vorgesehen, insgesamt werden auf diesem Gebiet in der Gemeinde 1,2 Millionen Euro investiert.

Einen Schritt weiter ist man auch mit dem Bau des Radwegs im Zentbachtal. In dieser Woche habe dazu ein Termin mit den Fachbehörden stattgefunden.

Im Maintal seien mehrere Bänke aufgestellt worden, so Bosch. Damit habe man einen Wunsch aus der Bürgerversammlung im vergangenen Jahr umgesetzt.

Auch der Verkehr ist nach den Worten des Bürgermeisters immer wieder ein Thema, vor allem zu schnelles Fahren. Die Gemeinde wolle einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten und habe deshalb einen mobilen Geschwindigkeitsmesser in Schmeilsdorf aufgestellt. Das Gerät sei zum ersten Mal im Einsatz.

Damit die Alarmierungssicherheit gewährleistet ist, wird der Sirenenstandort in Schwarzach geändert. Kosten: 8500 Euro.

40 000 Euro werden Bosch zufolge in die Sanierung der Toiletten in der Schwarzacher Mehrzweckhalle gesteckt. In der Halle sollen auch die Stühle erneuert werden, ebenso das Kühlaggregat. Bereits neu gemacht sei das Geländer an der Brücke zur Halle.

Für Rainer Eichhorn ist das aber zu wenig. Er wies auf einen weiteren maroden Geländerabschnitt zwischen Wehr und Brücke hin.

Eichhorn beklagte zudem Probleme mit Wasser beim Sportplatz. Nachdem die zwei Brunnen bei Ziegelhütte nicht mehr genutzt werden, drücke das Wasser hoch. Bürgermeister Bosch zufolge müsse man sich über einen Rückbau der Brunnen Gedanken machen. "Ich sehe keinen Nutzen mehr, weil wir inzwischen an die Fernwasserversorgung angeschlossen sind."

Auf Unterspülungen beim Sportheim wies Ingrid Seuß hin. Bosch versprach sich umzusehen. Abhilfe könnte möglicherweise eine Ufersanierung schaffen.


"Könnt ihr noch schlafen?"

Dann ergriff Heinrich Schultheiß das Wort. Er hinterfragte mit Blick auf den Millionen-Haushalt die Finanzpolitik der Gemeinde ("Könnt ihr noch schlafen, wenn ihr mit solchen Zahlen um euch schmeißt?"). Ferner kritisierte er die "Gefahrenstrecke" vom Radweg auf der Kreisstraße in den Ort und forderte einen Fußweg. Hier wies Bosch auf eine Verkehrsschau mit der Polizei hin. Eine sicherere, aber etwas längere Alternativroute sei die alte Straße. Durch den Rhythmus der Ampel sei die Kreisstraße dorthin sicher überquerbar, erklärte er.

Zu den Investitionen des Marktes verwies er auf hohe Förderungen und eine Refinanzierung durch Mieten. Außerdem würden sich viele Projekte über Jahre ziehen, weil man nicht alles auf einmal abarbeiten könne.

Schultheiß forderte zudem mehr Engagement von der Gemeinde beim Kampf um den Erhalt der Raiffeisenbank in Schwarzach, die in diesem Jahr noch schließen soll. "Da habe ich noch nicht gehört, dass ihr euch einsetzt. Ihr freut euch doch, dass nur noch Mainleus bleibt." Er betonte, dass die Schließung vor allem ältere Menschen trifft. "Es kommt die Zeit, da seid ihr auch alt. Da werdet ihr froh sein, wenn ihr die Bank am Ort habt."

Der Bürgermeister betonte, dass sich niemand im Gemeinderat über die Entwicklung gefreut habe. Er, Bosch, habe bei der Vertreterversammlung damals klar gesagt, dass er den Rückzug der Bank aus der Fläche nicht gut heiße.

Stefan Schuster war der Ansicht, dass wenigstens der Geldautomat bleiben könnte.
Schuster verwies zudem auf einen für Fußgänger gefährlichen Abschnitt von der Sportplatzeinfahrt bis zur Metzgerei Eisenhut, weil dort ein durchgängiger Gehsteig fehle. Dazu Bosch: "Wir schauen, was man tun kann. Aber da müssen auch die Anlieger mitmachen."

Zum Abschluss ergriff noch einmal Heinrich Schultheiß das Wort und klagte über Schlaglöcher auf dem Weg nach Gärtenroth. Doch hatte er diesmal nicht den richtigen Adressaten - die Schadstellen befinden sich nämlich auf Burgkunstadter Gebiet.