Bürgerstiftungen im Landkreis warten noch auf Stifter
Autor: Sonja Adam
Wonsees, Dienstag, 18. Februar 2020
Die Sparkasse hat 2015 in Ködnitz, Wonsees, Kasendorf und Thurnau Stiftungen ins Leben gerufen. Doch die großen Gelder blieben bislang aus.
Es klang so schön, als die Sparkasse Kulmbach-Kronach vor fünf Jahren für die Einrichtung von Stiftungen warb: Mit solch einer Stiftung hätten alleinstehende Menschen endlich eine Möglichkeit, ihr Vermögen im Ort zu belassen und zu Lebzeiten oder nach dem Tod Gutes zu tun. Ab 25 000 Euro können persönliche Namensstiftungen eingerichtet werden. Ansonsten können sich alle Menschen, die etwas für ihre Heimat tun wollen, an der Bürgerstiftung beteiligen.
"Wir haben uns damals beteiligt. Der Markt hat 5000 Euro eingebracht, die Sparkasse hat dann noch weitere 5000 Euro draufgelegt. Das ist das Stiftungsvermögen", zieht der Wonseeser Bürgermeister Andreas Pöhner Bilanz.
Genau so funktionieren auch all die anderen Stiftungen. Nach diesem Modell wurden auch in Kasendorf und in Ködnitz Stiftungen ins Leben gerufen. Im Landkreis Kronach wurden in Tettau, Küps, Steinwiesen und Weißenbrunn solche Stiftungsmodelle realisiert.
Doch wie ist die Situation nach fünf Jahren? Die Stiftung "Unser Kasendorf" hat jetzt die erste Ausschüttung beschlossen: 211,10 Euro wurden an die Jugendfeuerwehren Peesten und Kasendorf ausbezahlt. Dies beschlossen die Gemeinderäte Ende vergangenen Jahres einhellig. Und noch etwas hat sich in der Kasendorfer Bürgerstiftung verändert: Im vergangenen Jahr wurde eine Unterstiftung CVJM ins Leben gerufen. Doch Namensstiftungen, Zustiftungen oder Spenden gingen bei der Stiftung in Kasendorf bislang nicht ein.
Etwas anders sieht die Situation in Wonsees aus. "Wir haben zwar auch noch ein Stiftungsvermögen von 10 000 Euro, aber wir haben immerhin schon 5000 Euro an Spenden bekommen", zieht Bürgermeister Andreas Pöhner Bilanz. "Wir haben für die Stiftung jetzt noch nicht so viel Werbung gemacht. Ich hoffe, dass sich die Stiftung noch entwickelt - so etwas ist ja auf lange Zeit angelegt", so Pöhner. Die Spenden, die der Stiftung zugeführt worden sind, wurden bislang zur Ertüchtigung des Spielplatzes in Schirradorf verwendet. "Jetzt wollen wir auf dem Spielplatz in der Siedlung Geräte austauschen."
Der Markt Wonsees unterhält acht Spielplätze. Gemäß des Einwohnerschlüssels würden 1,2 Spielplätze ausreichen. "Aber wir wollen die Spielplätze in den Ortsteilen erhalten", so Pöhner. Der Wonseeser Bürgermeister wirbt für Spenden aller Art. Auch Spenden ab 5 Euro sind möglich. "Aber natürlich richtet sich so eine Stiftung auch an all diejenigen, die keine Verwandten haben", so Pöhner. Der Wonseeser Bürgermeister ist überzeugt, dass es richtig war, solch eine Stiftung ins Leben zu rufen. "So eine Stiftung ist auf die Ewigkeit angelegt", sagt Pöhner.
Die Stiftung in Thurnau ist dem Diakonieverein Thurnau-Hutschdorf angegliedert. Mit den Zuwendungen werden gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke im Markt Thurnau zur Förderung des Gemeinwohls unterstützt - auch die konkrete Angabe der Verwendung, wie Diakonieverein, Kindertagesstätte und Kinderkrippe sind möglich. Ebenso kann jeder Verein im Markt Thurnau, der gemeinnützig anerkannt ist, benannt werden. Beträge über 200 Euro, soweit sie nicht als Spende gekennzeichnet wurden, werden dem Stiftungsvermögen zugeführt.