Bürgerpreis: Den Grundstein für die Gegenwart gelegt
Autor: Thomas Heuchling
Kulmbach, Freitag, 14. November 2014
Wenn Ronny Baumüller von seiner Zeit beim THW erzählt, dann springt er zwischen den Jahrzehnten hin und her. Immerhin ist er schon seit 45 Jahren dabei. Aber Müdigkeit oder den Wunsch kürzer zu treten, verspürt der 64-Jährige nicht: "Solange wie es mir gut geht, bleibe ich dem THW treu."
Für die heutigen Strukturen und die personelle Ausstattung der Hilfsorganisation ist Baumüller zu einem großen Teil mitverantwortlich. Denn 1986 hat er die Jugendarbeit beim THW geschaffen und bis zur offiziellen Anerkennung beim bayerischen Kreisjugendring geführt. Das sei nicht immer einfach gewesen, Anfangs gab es einige Hürden zu überwinden, erinnert er sich.
Auch der Balanceakt zwischen seinem Beruf als Steuerungstechniker und dem ehrenamtlichen Engagement sei eine Herausforderung gewesen, aber da habe die Firma mitgespielt. "Zu meinen Spitzenzeiten war ich 30 Wochenenden im Jahr unterwegs", sagt Baumüller. Aber all das sei nicht ohne eine bestimmte Person möglich gewesen. "Mein Frau Marianne stand mir immer zur Seite und hat mir den Rücken freigehalten."
In den 90er Jahren hat Baumüller sein Betätigungsfeld erweitert. Zwölf Jahre war er bayerischer Landesjugendleiter und teilweise zeitgleich Stellvertreter auf Bundesebene. Sogar beim ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler in der Villa Hammerschmidt war er zum Kaffeetrinken. Aber: "Die Jugendarbeit in Kulmbach habe ich nie aus den Augen verloren", betont Baumüller. Obwohl der engagierte THWler schon andere hohe Auszeichnungen erhalten hat, freut er sich über die kommunale Wertschätzung, die er durch den Bürgerpreis bekommt. Was sein Jahrzehnte langer Einsatz bewirkt hat, das sieht Baumüller fast täglich, denn heute seien noch viele THW-Mitglieder aus der Gründungszeit der Jugendarbeit aktiv. Und Ronny Baumüller ist aktuell wieder Jugendbetreuer in Kulmbach.