Brücken im Markt Thurnau: Gefahr in Verzug
Autor: Katharina Müller-Sanke
Thurnau, Dienstag, 21. Januar 2014
Bei drei Brückenbauwerken im Bereich des Marktes Thurnau sieht ein Experte dringenden Handlungsbedarf. Die Sanierung beziehungsweise der Abriss und Neubau könnten bis zu 150 000 Euro kosten.
Auf die Gemeinde Thurnau könnte ein sechsstelliger Eurobetrag zukommen, der voraussichtlich in die Restaurierung beziehungsweise den Neubau von drei Brücken investiert werden muss. Auf einen genauen Betrag will sich Brückeninspekteur Sven Zwerner vom gleichnamigen Ingenieurbüro zwar nicht festlegen, jedoch stehen Beträge zwischen 100 000 und 150 000 Euro im Raum, wie in der Sitzung des Gemeinderats am Montag deutlich wurde.
Für Neubau
Bei allen drei Brücken ist Gefahr in Verzug und ein sofortiges Handeln erforderlich, so Zwerner. Die erste Brücke betrifft die in Berndorf in Richtung Festplatz zwischen den Anwesen Reif und Hübner. Die Fundamente seien hier derart ausgespült, "als hätte ein Bieber dran geknabbert", so Zwerner. Diese Brücke sei die verkehrsbedeutendste.
Tonnagenbegrenzung
Eine Tonnagenbegrenzung soll es auch an der alten Sandsteinbrücke vor der Neidsmühle geben. Hier sind einige der Sandsteine nach unten gerutscht, die Brücke droht daher einzustürzen. Zwerner empfiehlt, die Brücke wegen akuter Gefährdung abzureißen und eine neue Lösung in Form eines Durchlasses anzustreben. Das ist nach seiner Einschätzung die kostengünstigste Variante.
Für die Brücke bei Trumsdorf empfiehlt der Experte eine Sanierung, bei der dann auch die Oberfläche versiegelt werden soll. Auch hier hätten sich einige Steine deutlich abgesenkt. Durch die Versiegelung werde Wasser davon abgehalten, die Steine der Brücke von oben zu umspülen. Die Lebensdauer der Brücke könnte so deutlich erhöht werden, erläuterte Zwerner.
Verfallsprozess verlangsamen
Für die restlichen 25 Brücken, die das Unternehmen im Gemeindegebiet von Thurnau überprüft hat, hat er keine derart dramatischen Mängel festgestellt. An einigen Stellen könnte aber durch einfache Nachbesserungsarbeiten der Verfallsprozess deutlich verlangsamt werden. Der Bauhof wird hier vom Unternehmen angeleitet.
Das Ingenieurbüro wird nun in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt konkrete Lösungen für die drei als dringenden Bedarf eingestuften Brückenbauwerke erarbeiten und dem Gemeinderat vermutlich bereits in der nächsten Sitzung präsentieren.
Pro-Kopf-Verschuldung gesunken
Bürgermeister Dietmar Hofmann (SPD/OL) ist in der Sitzung außerdem auf die aktuelle Verschuldungssituation des Marktes eingegangen: Demnach belaufen sich die Schulden derzeit auf 7,7 Millionen Euro (Markt und Marktwerke). Der Kassenkredit in Höhe von 1,1 Millionen Euro sei darin noch nicht enthalten. Die Pro-Kopf- Verschuldung habe sich von 2284,12 Euro im Jahr 2008 im Vergleich zu heute auf 1806 Euro deutlich verringert.