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Brot für Kiew - dank oberfränkischer Hilfe


Autor: Alexander Hartmann

Kulmbach, Dienstag, 08. März 2022

Die Not der Menschen, die in Kiew in Schutzkeller geflüchtet sind, ist groß. Westukrainer liefern ihnen Brot - auch dank oberfränkischer Hilfe.
In dem kleinen Ort Ozhenin wird Brot für die Menschen gebacken, die in den Schutzkellern in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ausharren.


Es ist ein waghalsiges Hilfsprojekt, das Ukrainer mit oberfränkischer Unterstützung starten, um die notleidende Bevölkerung in der von den Russen bombardierten ukrainischen Hauptstadt Kiew mit Lebensmitteln zu versorgen. Auch mit Geldern, die der Freundeskreis "Jesus verbindet Völker" gesammelt hat, den der Rugendorfer Frank Küfner im Landkreis Kulmbach betreut, wird in Ozhenin in der Westukraine Brot gebacken. Brot, das zu den in die Schutzbunker geflüchteten Menschen transportiert wird.

"Die Not ist groß"

"Die Not ist groß", weiß Frank Küfner, der mit dem Ukrainer Anatoliy Kotchai in Kontakt steht, der seit vielen Jahren die vom Freundeskreis betreuten Suppenküchen in verschiedenen Städten der Ukraine von Ozhenin aus beliefert. Anatoliy Kotachai hat eine Mühle und eine Bäckerei, in der am vergangenen Wochenende 6000 Brote gebacken wurden, die am Sonntag im Morgengrauen in einen Lkw verladen und nach Kiew gebracht wurden. Ein 40-Tonner ist parallel mit Hunderten Plastikflaschen Trinkwasser in die Hauptstadt gestartet. "Dort wurden die Hilfsgüter in die Schutzkeller in die Innenstadt gebracht, in denen die Menschen ausharren", berichtet Frank Küfner.

Die Nudelmaschine

Der Hilfskonvoi habe große Umwege in Kauf nehmen müssen, um den größten Gefahren aus dem Weg zu gehen. In der Bäckerei in Ozhenin steht auch eine Nudelmaschine. "Mit der werden momentan Nudeln hergestellt, die nur drei Minuten kochen müssen und so für die Verpflegung im Schutzbunker geeignet sind", berichtet Frank Küfner Getreide sei vorhanden, doch müsse Anatoliy Kotachai den Strom bezahlen und Eier kaufen. "Wir sammeln weiterhin Geld, um ihn zu unterstützen und den Menschen in der Ukraine zu helfen", sagt Frank Küfner, nach dessen Worten jeder Cent "zu 100 Prozent bei unseren Partnern ankommt".

Ankunft verspätet sich

Die Ankunft des Lastwagens, der von Ozhenin in Richtung Deutschland gestartet ist, um Hilfsgüter abzuholen, verspätet sich Frank Küfner zufolge. Weil es auf der gefährlichen Strecke viele Straßensperren gebe, müssten Umwege in Kauf genommen werden, sagt der Rugendorfer. Mit dem Hilfskonvoi sollen auch viele Tausend Euro auf die Rückreise nach Ozhenin geschickt werden, die bei der Spendenaktion des Freundeskreises zusammengekommen sind. Geld, mit dem Lebensmittel für die notleidende Bevölkerung finanziert werden sollen.

Anatoliy Kotachai weiß um die Gefährlichkeit der Hilfslieferungen. "Wir werden sie aber fortsetzen, so lange es uns möglich ist", stellt der Ukrainer fest.