BRK Kulmbach: War es ein Serientäter?
Autor: Stephan Tiroch
Kulmbach, Mittwoch, 27. Juni 2018
Die Anschläge gegen das Rote Kreuz Kulmbach kommen wohl aus einer Hand. Gibt es neue Erkenntnisse zum Überfall auf die Wirsberger Apotheke, zum Einbruch in den Himmelkroner Heimen und zum SEK-Einsatz in Kulmbach?
Eine Reihe von spektakulären Kriminalfällen, die sich in jüngster Zeit im Raum Kulmbach ereignet haben, beschäftigt die Polizei. Die Kripo ermittelt unter anderem nach dem SEK-Einsatz in Kulmbach-Weiher gegen einen 62-jährigen Mann, der seinen Sohn mit einer Waffe bedroht und über ein größeres Munitions- und Waffenlager verfügt haben soll. Gesucht werden ferner mehrere unbekannte Täter, die für den Überfall auf die Wirsberger Kur-Apotheke, für den Einbruch in den Himmelkroner Heimen und für den Brandanschlag auf ein Patientenfahrzeug des Bayerischen Roten Kreuzes in Kulmbach verantwortlich sind.
Am 2. Juni hat es erneut beim BRK Kulmbach gebrannt. Dieses Mal wurde ein Patientenfahrzeug zerstört. Die Kosten für einen neuen Kleinbus mit Spezialausstattung belaufen sich auf 27.000 Euro. Einen Täter kann die Polizei bislang nicht präsentieren. Aber, so Jürgen Stadter vom Polizeipräsidium in Bayreuth, "die Ermittlungen laufen noch".
Fälle mit einigen Parallelen
Dabei geht die Kripo offenbar von einem Serientäter aus. "Wir hatten in letzter Zeit einige Fälle, bei denen das BRK betroffen war und die einige Parallelen aufweisen", sagt Stadter. "Es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass es sich um ein- und denselben Täter handelt." Konkretere Angaben macht er nicht.Auch beim versuchten Raubüberfall auf die Kur-Apotheke in Wirsberg bleibt der Bayreuther Polizeisprecher vage. Der maskierte Täter, der die Angestellten der Apotheke am 5. Juni mit einem Messer bedrohte und die Herausgabe von Medikamenten aus dem Bereich der Betäubungsmittel forderte, konnte - ohne Beute - unerkannt flüchten. Nach ihm wird nach wie vor gefahndet. Stadter: "Die Ermittlungen zur Identifizierung des Unbekannten dauern an."
Durchsuchung bei Verdächtigen
Ungeklärt ist weiterhin der Einbruch am 22. Mai in den Himmelkroner Heimen. Dabei richteten die Täter vor allem Sachschaden in Höhe von 3000 Euro in der Behindertenwerkstatt an. Dagegen belief sich die Beute nur auf einige Hundert Euro. Am Tatort wurden Spuren gesichert, die zu Durchsuchungen bei Verdächtigen führten - Ergebnis aber negativ. Nun müsse man die weitere Spurenauswertung abwarten, so die Ermittler der Polizei Stadtsteinach.In Gewahrsam sitzt dagegen ein 62-jähriger Kulmbacher. Gegen ihn wird wegen Verstößen gegen das Waffengesetz und Bedrohung ermittelt. Er wurde bei einem SEK-Einsatz am 16. Juni im Kulmbacher Stadtteil Weiher festgenommen. Er soll seinen 42-jährigen Sohn mit einer geladenen Waffe bedroht haben.
Bei den Befragungen des Mannes, der in Untersuchungshaft genommen wurde, gab es wohl weitere Hinweise auf Waffen und Munition. Daher rückte die Polizei am 19. Juni mit Spürhunden, mit mehreren Einsatzfahrzeuge und einem Radlader aus, um erneut das Anwesen in Weiher und anschließend Grundstücke in Wehelitz (Gemeinde Neudrossenfeld) und Döllnitz (Kasendorf) zu durchsuchen.