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Breitband-Ausbau: Verbesserungen fast überall


Autor: Sonny Adam

Neudrossenfeld, Donnerstag, 26. Februar 2015

Die Gemeinde Neudrossenfeld steigt offiziell in das Auswahlverfahren zur Förderung des Aufbaus von Hochgeschwindigkeitsnetzen ein. 95 Prozent des Gemeindegebiets werden erfasst.
Der Glasfaseraussbau wird in weiten Teilen Bayerns weiter vorangetrieben. Auch der ländliche Raum soll immer weiter erschlossen werden. Foto: dpa


Die Versorgung mit schnellem Internet ist kein Luxus, sondern für die Landwirtschaft, Freiberufler, Gewerbetreibende und Arbeitnehmer, die auch zu Hause tätig sind, ein absolutes Muss. "Wir haben eine stabile Bevölkerungsentwicklung und wollen diese auch behalten. Deshalb machen wir natürlich bei der Breitband-Initiative mit", sagte Bürgermeister Harald Hübner (CSU) in der Sondersitzung des Gemeinderats.

Siegbert Reuther vom Ingenieurbüro Reuther NetConsulting in Bad Staffelstein ist seit November 2014 mit dem Breitbandausbau beschäftigt. Er hat eine Analyse erstellt und Verbesserungen erarbeitet. Inzwischen machen 80 Prozent aller bayerischen Kommunen mit. Insgesamt werden 1,5 Milliarden Euro ausgereicht, um auch auf dem Land Lücken zu schließen.

910 000 Euro Zuschuss?

Für die Gemeinde Neudrossenfeld ist ein maximales Fördervolumen in Höhe von 910 000 Euro in Aussicht gestellt worden, was einer Zuschussquote von 80 Prozent entspricht. Da Neudrossenfeld auf interkommunaler Ebene mit Harsdorf gemeinsame Sache machen will, sollen weitere 50 000 Euro gewährt werden. "Damit liegt Neudrossenfeld in der Fördersumme sehr gut im Vergleich zu anderen Kommunen. Nur Presseck hat mit 950 000 Euro und einer Quote von 90 Prozent noch eine höhere Summe in Aussicht", erklärte Reuther.

Bei der Grobkonzeption der Verbesserungen schwebt Reuther eine Verbesserung für 95 Prozent des Gemeindegebiets vor. Ausgeschrieben wird technologie- und anbieterneutral. Das bedeutet: Sollte ein Anbieter mit einer Funklösung auch auf die geforderten 30 Mbit und bei einem Anschluss auf 50 Mbit kommen, müsste man dies auch akzeptieren. In der Praxis werde jedoch mit Sicherheit Glasfaser realisiert, erklärte Reuther.

Glasfaser - das beste Medium

Die Glasfaserkabel werden bis zu den Kabelverzweigern verlegt. "Ein besseres Medium zur Datenübermittlung ist derzeit auch nicht in Sicht", sagte er. Die kurzen Schlusswege in die Häuser bleiben dann in Kupfertechnik bestehen. Der Grund: Bei einer Verlegung von Glasfaser in jedes Anwesen wäre ein großflächiger Ausbau viel zu teuer. Wenn die Kupferstrecken kurz genug sind - unter einem Kilometer - könnten ebenfalls hohe Geschwindigkeiten erreicht werden, erklärte Reuther.

Generell soll der Ausbau bis Ende 2016 erfolgen. Ob die Arbeiten bis dahin tatsächlich abgeschlossen sind oder ob es zu Verzögerungen kommen wird, sei derzeit nicht absehbar. "Aber wir sind bei den ersten 20 Prozent dabei. Es sieht nicht so schlecht aus", so Reuther.

Bei der Festlegung des Erschließungsgebiets hat der Ingenieur und Breitband-Experte, der sich auf die Realisierung des Breitbandausbaus in Oberfranken konzentriert, darauf geachtet, dass nahezu in allen Ortsteilen Verbesserungen erreicht werden - auch in den Gebieten, die außerhalb der Förderkulisse liegen. So wird in Dreschen sicherlich nur eine Geschwindigkeit von 10 Mbit erreicht, in Wehelitz rechnet Reuther nach dem Ausbau mit Geschwindigkeiten von etwa 25 Mbit, in Berghaus ebenfalls.

Langenstadt als Herausforderung

In Schwingen soll ein neuer Kabelverzweiger errichtet werden. "Eine technische Herausforderung ist Langenstadt", erklärte Reuther bei der Präsentation des Fördergebiets. Denn der Ortsteil hänge derzeit am Kabelverzweiger in Neuenreuth. Aber auch für Langenstadt werde schnelles Internet realisiert, ebenso für Unterbrücklein, Waldau, Hornungsreuth, Neuenreuth, Fichtelhof und Lehen oder Neudrossenfeld Nord. Im Ortskern sei die Datenverbindung schon jetzt gut. Jöslein sei komplett im Fördergebiet, auch Dreschenau. "Pechgraben ist schon ausgebaut. Wir müssten rund 95 Prozent des Gemeindegebietes verbessern können", so Reuther. Einziges Manko sei die Verbindung nach Hainbühl. Dort würden wohl auch nach dem Ausbau nur Geschwindigkeiten von sechs Mbit erreicht werden, erklärte Reuther.

"Das Erschließungsgebiet versucht das Möglichste", betonte Bürgermeister Harald Hübner und zeigte sich von der Ausführlichkeit der Planung beeindruckt. Modifikationen im Einzelfall seien immer möglich.

Einstimmig beschlossen die Neudrossenfelder Gemeinderäte das Fördergebiet so, wie vom Experten vorgestellt worden war. Mit dem Beschluss steigt die Gemeinde offiziell in das Auswahlverfahren zur Förderung des Aufbaus von Hochgeschwindigkeitsnetzen in Bayern ein. Zudem soll im Breitbandausbau mit Harsdorf zusammengearbeitet werden.