Brand in Kasendorf: "Es ist eine Katastrophe"
Autor: Jürgen Gärtner
Kasendorf, Mittwoch, 02. Januar 2013
Nach dem Feuer im Anwesen "Am Turmberg 11" in Kasendorf hat Bewohnerin Beate Hein den Unglücksort in Augenschein genommen. Und ist erschüttert. Vor allem, weil Bad, Küche und Wohnzimmer völlig verwüstet sind.
Beate Hein hat den Schreck noch nicht ganz verarbeitet: "Ich war jetzt einmal im Haus drin, es ist eine Katastrophe. Alles ist kaputt, das kann man sich gar nicht vorstellen", sagt die Frau, in deren Haus "Am Turmberg 11" am Neujahrsmorgen ein Feuer ausgebrochen war.
Vor allem Küche, Bad und Wohnzimmer seien arg in Mitleidenschaft gezogen worden. "Da sind nicht mal mehr Fenster drin." Ebenso wie die Kinder ist sie aus dem Krankenhaus entlassen worden. Sie ist bei ihrer Schwester in Kasendorf untergekommen, nur ihr Mann befinde sich noch im Klinikum.
Schon zwei Wohnungsangebote
Zwei Wohnungsangebote hat die Kasendorferin inzwischen erhalten. Doch ohne ihren Mann will sie nichts entscheiden. "Ich hoffe, er kommt bald nach Hause." Vielleicht schon am Donnerstag.
Bürgermeister Bernd Steinhäuser hat sich am Mittwoch nach der Familie erkundigt, mit Beate Hein gesprochen.
Sollte das einmal nicht funktionieren, ist eine Kommune angehalten, Obdachlosen ein Quartier anzubieten. "Bei einem Brand hatten wir den Fall noch nie, nur einmal bei einer Räumungsklage. Aber auch da seien die Betroffenen bei Verwandten untergekommen.
Zur Not in Gasthaus einquartieren
Zur Not würden die Unterkunftssuchenden in einem Gasthof oder einer Ferienwohnung einquartiert. "Aber ob das auch bei Bränden der Fall ist? Schließlich hängt da ja noch die Versicherung mit drin", fragt sich Steinhäuser. Kasendorf habe zwar gemeindliche Wohnungen, aber die seien alle belegt. "Und nur für einen Notfall eine Wohnung bereit zu halten, das ist leider nicht möglich."
Noch keine Neuigkeiten zur Brandursache gab es vom Polizeipräsidium Oberfranken. Die Ermittlungen dauerten an, bestätigte Pressesprecher Matthias Singer gegenüber der Bayerischen Rundschau.
Die Tageszeitung war von dem Brand selbst mittelbar betroffen: Denn Wolfgang Hein ist Austräger der Bayerischen Rundschau. Deshalb bekamen die Kasendorfer erst mit einiger Verspätung ihre Zeitung.
Ein Nachbar hatte am Neujahrsmorgen das Feuer entdeckt. Die Feuerwehren waren mit rund 60 Rettungskräften am Unglücksort. Der Brand hätte schlimme Folgen haben können, denn es war wegen der Rauchentwicklung für die Bewohner schwierig, aus dem Haus herauszukommen. Teilweise waren die Menschen über ein Fenster ins Freie gestiegen.