Brand in Berndorf: Funkenflug die Ursache?
Autor: Jürgen Gärtner
Berndorf, Mittwoch, 16. April 2014
Ein Nebengebäude der Töpferei Tittmann wurde in der Nacht zum Mittwoch in Schutt und Asche gelegt. Gefahr ging von einem Gastank aus.
In der ersten Meldung war von einem Wohnhausbrand die Rede. Das war dann glücklicherweise nicht der Fall: Ein Feuer legte in der Nacht zum Mittwoch ein Nebengebäude der Töpferei Tittmann in Schutt und Asche. In dem Gebäude im Thurnauer Ortsteil Berndorf befand sich ein Brennofen für Tonwaren, der seit Jahren außer Betrieb ist. Der Sachschaden wird auf 25.000 bis 30.000 Euro geschätzt.
Vom Prasseln des Feuers geweckt
Eigentümer Claus Tittmann hatte im Wohnhaus gegen 3 Uhr das Feuer bemerkt. "Es hat geprasselt, ich habe gedacht, es hagelt. Als ich rausgeschaut habe, habe ich die Flammen gesehen und gleich die Feuerwehr alarmiert", erklärt er.
Die Truppen aus Berndorf, Hutschdorf und Thurnau machten sich an die Bekämpfung der Flammen, die sie nach einer halben Stunde unter Kontrolle hatten, berichtet Kreisbrandinspektor Siegfried Zillig.
Tank musste gekühlt werden
Gefährlich war vor allem die Tatsache, dass sich in unmittelbarer Nähe hinter dem Gebäude ein Gastank befand. Der hatte sich durch die Flammen bereits merklich erhitzt und musste von den Feuerwehrleuten wieder abgekühlt werden. "Damit war die Gefahr vorbei."
Den rund 65 Einsatzkräften kam der Umstand zu Gute, dass das Nebengebäude freistehend war und der Löschangriff von allen Seiten erfolgen konnte. "Da haben wir Glück gehabt", so Zillig. Denn das sei nicht überall in Berndorf der Fall.
Brände in der Nacht - den Feuerschein in Berndorf habe man schon von weitem gesehen - stellen nach den Worten von Zillig ein besonderes Risiko dar. Tagsüber werde der Rauch eines Feuers schnell bemerkt, nachts hingegen sei das nicht der Fall.
Die etwa 36 Quadratmeter große Scheune brannte trotz des Einsatzes der Wehrleute komplett nieder. Der darin befindliche Traktor wurde ebenfalls Raub der Flammen.
20 Ster Brennholz gelagert
In der Scheune lagerten zudem 20 Ster Brennholz, weshalb das THW mit einem Radlader anrückte und das Brennholz zur besseren Brandbekämpfung verteilte.
Auch die Feuerwehr Kulmbach war mit schwerem Atemschutz nach Berndorf ausgerückt, brauchte jedoch nicht einzugreifen. Die Drehleiter war angefordert, kam aber ebenfalls nicht zum Einsatz.
Die Ermittlungen nach der Brandursache gestalten sich nach Polizeiangaben schwierig, weil das Gebäude stark zerstört wurde. Nach Angaben des stellvertretenden Leiters der Polizeiinspektion Kulmbach, Reinhard Eber, kommt Funkenflug nach einem Brennvorgang als mögliche Ursache in Betracht.
Claus Tittmann dagegen kann sich das Feuer überhaupt nicht erklären. Zwar habe er Tonwaren gebrannt - aber in einem Ofen außerhalb des Gebäudes. Auch die Abkühlbehälter für die Keramiken seien außen abgestellt gewesen. "Ich habe nach dem Brennvorgang mehrfach die Sachen kontrolliert, es war nichts zu sehen", betont Tittmann. Viermal sei er am Nebengebäude gewesen und habe nichts bemerkt. "Für mich ist das ein Rätsel."