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Boccia: Stadtsteinach jagt das Schweinchen


Autor: Sonny Adam

Stadtsteinach, Dienstag, 07. Oktober 2014

Ganz Stadtsteinach bereitet sich derzeit auf die große Boccia-Stadtmeisterschaft vor. Das Turnier steigt am Kerwa-Samstag bei der Partheimühle. Wer wohl den neuen Wanderpokal holt?
Beim Boccia müssen die großen Kugeln dem kleinen "Schweinchen" so nah wie möglich kommen. Heinz Nowack vom Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt initiiert bereits zum siebten Mal das Kirchweih-Turnier in Stadtsteinach. Fotos: Sonja Adam


Boccia ist ein Spiel, zu dem man Ruhe und Muse braucht, Zeit und eine ruhige Hand. Mehr nicht. In der italienischen Variante des Boule-Spiels geht es nur darum, mit den großen Kugeln möglichst nah an die kleine Pallino-Kugel aus Holz heranzukommen. Wer das schafft, bekommt den Punkt.

Klare Regeln

Klar festgelegt ist, wie der Untergrund beschaffen sein muss. Denn Boccia wird nicht etwa auf einem Rasen gespielt, sondern auf einem ebenen, nivellierten Boden. Die Bahn soll 26,5 Meter lang und 4,5 Meter breit sein. Sie muss mit einer Holzumrahmung eingefasst sein - all das ist klipp und klar in den Regeln festgelegt.

In Stadtsteinach kann am kommenden Wochenende jeder, der Lust hat, beim Kirchweih-Turnier antreten. Das steigt am Samstag, 11. Oktober, ab 14 Uhr in der Grünzone bei der Partheimühle.

In diesem Jahr wird ein neuer Wanderpokal ausgelobt, verspricht Initiator Heinz Nowack von der Arbeiterwohlfahrt. Denn im vergangenen Jahr hatte Ingo Koll die Trophäe zum dritten Mal mit nach Hause nehmen dürfen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

"Man muss einfach Lust haben und ein bisschen Zeit mitbringen", sagt Heinz Nowack. Und dann bekommt jeder Boccia-Spieler zwei farblich markierte Kugeln. Generell kann Boccia aber auch in Mannschaften gespielt werden. Nach den internationalen Regeln geht ein Boccia-Spiel bis 15 Punkte. Doch bei Wettkämpfen kann die Punktzahl auch auf 12 reduziert werden. "Bei uns gibt es eine Vor- und eine Zwischenrunde, die besten Spieler kommen ins Finale", erläutern Heinz und Michael Nowack die Regeln.

Eigene Wertung für Kinder

Eine eigene Wertung gibt es beim Kerwaturnier für Kinder bis 14 Jahren. "Wir haben für die Kinder in diesem Jahr Pokale mit einer Weltkugel. Die sind besonders schön", freut sich Nowack und hofft auch auf möglichst viele junge Teilnehmer. Und er kündigt noch eine Neuerung an. "Die Schaulustigen und die Teilnehmer können beim Boccia-Turnier Bratwürste bestellen, die dann vom Ratskeller geliefert werden", macht Heinz Nowack Werbung für das nunmehr siebte Boccia-Turnier.

Beim Probespiel, an dem neben Heinz und Michael Nowack auch der Zweitplatzierte des letzten Kerwaturniers, Horst Erl, teilnahm, ging es aber noch um etwas anderes: Denn jeder Boccia-Begeisterte hat eine diebische Freude, wenn er die kleine Kugel von der gegnerischen Kugel wegschießen kann oder die gegnerische Kugel von der kleinen Pallino-Kugel, dem so genannten Schweinchen.

Horst Erls Volltreffer

"Derjenige, der nach dem ersten Wurf mit seiner Kugel am weitesten entfernt liegt, ist immer an der Reihe", erklärt Erl und landet gleich einen Volltreffer: Seine Kugel schiebt nämlich gerade die gegnerische Kugel weg - und damit macht Erl beim Probe-Boccia den ersehnten Punkt.

Die Pokale für das große Stadtsteinacher Boccia-Turnier haben übrigens Wolfgang Hoderlein und Bürgermeister Roland Wolfrum gespendet.