Feuerwehr Mainleus schildert dreisten Vorfall: Autofahrer "behindern und gefährden"
Autor: Ralf Welz
Mainleus, Mittwoch, 03. Juli 2024
Im Kreis Kulmbach haben Autofahrer den Unmut einer Freiwilligen Feuerwehr auf sich gezogen. Seit dem Baustart eines Großprojekts sorgen Falschparker immer wieder für großen Ärger. Besonders dreist war demnach der jüngste Vorfall.
Im oberfränkischen Mainleus (Landkreis Kulmbach) sorgen Autofahrer immer wieder für Kopfschütteln bei der örtlichen Feuerwehr. Der Grund: Als Falschparker gefährden sie die reibungslose Einsatzfähigkeit der Ehrenamtlichen. Dies hängt anscheinend unter anderem auch mit einem Großprojekt zusammen, das in der Nachbarschaft des Gerätehauses im Industriegebiet Mainleus-Nord entsteht. Das Brachgelände der Alten Spinnerei wird seit November 2023 grundlegend umgebaut. Vor Ort entsteht neuer Wohnraum.
Erste Maßnahme ist laut Projektbeschreibung der geplante See mit einer Fläche von 6000 Quadratmetern. Das diesbezügliche Interesse der Bevölkerung führt aufseiten der Feuerwehrleute zu unliebsamen Folgen. Seit Ende vergangenen Jahres beobachte man eine Zunahme an Privatfahrzeugen, die unmittelbar vor dem Areal der Freiwilligen Feuerwehr in der Industriestraße abgestellt werden, berichtet Gruppenführer Philipp Schmaus am Montag (1. Juli 2024) im Gespräch mit inFranken.de. Teils parken die Autos demnach auch mitten auf dem Hof.
Feuerwehr Mainleus wendet sich an Öffentlichkeit: "Solche Aktionen behindern und gefährden"
"Auch wir finden es spannend zu beobachten, welche Fortschritte die Bauarbeiten auf dem Spinnereigelände machen", erklärt die Feuerwehr Mainleus in einem öffentlichen Statement. "Leider müssen wir aber in letzter Zeit vermehrt feststellen, dass der Hof beziehungsweise der Bürgersteig vor unserem Gerätehaus von vielen zum Parken benutzt wird." Ein entsprechender Vorfall ereignete sich laut Schilderung des Gruppenführers erst vor wenigen Tagen. Nach Angaben der Feuerwehr standen die ersten Einsatzkräfte unmittelbar vor dem Ausrücken. Das Tor war demnach bereits geöffnet, der Motor des Einsatzfahrzeugs lief.
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In diesem Moment habe ein Autofahrer seinen Wagen direkt gegenüber abgestellt. Der Fahrer sei ausgestiegen und habe "trotz Ansprache unbehelligt" seine Bilder vom Baugelände gemacht, so die Feuerwehr. Die Verantwortlichen warnen: "Solche Aktionen behindern und gefährden die ausrückenden sowie noch anfahrenden Kräfte zum Gerätehaus, das muss nicht sein! Außerdem bring Ihr Euch dadurch selbst in Gefahr und seid im schlechtesten Fall eingeparkt", geben die Brandbekämpfer zu bedenken.
Wie Philipp Schmaus gegenüber inFranken.de schildert, gibt es Falschparker an der Feuerwehr schon länger. Nun kommen derartige Vorkommnisse jedoch "immer wieder" und "immer öfter" vor, betont der Feuerwehrmann mit Verweis auf die laufende Baumaßnahme. Auf entsprechende Ermahnungen reagieren die Menschen demzufolge unterschiedlich. "Der ein oder andere hat Verständnis", berichtet der Gruppenführer, der zugleich zweiter Vorstand des Feuerwehrvereins ist. Unbelehrbare - wie im jüngsten Fall vom vergangenen Freitag - gebe es aber dennoch.
Einsatzkräfte kämpfen mit Falschparkern - diese Ausrede können sie nicht mehr hören
In ihrem Appell ruft die Feuerwehr Mainleus die Bürger dazu auf, ihr Fahrzeug andernorts abzustellen. "Bitte haltet diesen Bereich dringend frei und sucht Euch einen alternativen Parkplatz, auch wenn Ihr Euch nur kurz einen Überblick verschaffen wollt." Möglichkeiten gebe es vor Ort genug. "In vielen Fällen erfolgt mittlerweile eine stille Alarmierung der Einsatzkräfte, das heißt, dass keine Sirene geht und Ihr nicht mitbekommt, wann ein Einsatz ist", geben die Kräfte zu bedenken. "Daher können wir auch die Ausrede 'Ich hör doch, wenn etwas ist und kann wegfahren' nicht zählen lassen", halten die Verantwortlichen fest.
Sie bitten eindringlich darum, dem Aufruf nachzukommen, um im Notfall weiterhin schnell zur Hilfe eilen zu können. Das Halteverbot gilt indessen nicht nur an Feuerwehrhäusern. "Es betrifft zum einen die Gerätehäuser, aber auch Feuerwehrzufahrten und Anfahrtswege", betont Kulmbachs Kreisbrandinspektor Yves Wächter gegenüberinFranken.de.