Bin ich nicht ganz normal?
Autor: Dietmar Hofmann
Kulmbach, Sonntag, 08. März 2020
Wenn ich höre und sehe, wie manche Menschen auf die Ausbreitung des Corona-Virus reagieren, frage ich mich, ob ich nicht ganz normal bin.
Aaarrgghhhh - ich glaube, dass ich nicht (mehr) ganz normal bin. Ehrlich. Irgendetwas stimmt nicht mit mir. Wie ich darauf komme? Das kann ich Ihnen sagen - geben Sie mir zehn Sätze.
1. Als freundlicher Mensch gebe ich Leuten zur Begrüßung die Hand und nicht - wie manche Leute um mich herum - den Ellenbogen, in den sie kurz zuvor geniest haben.
2. Beim Einkaufen lege ich nur so viel Toilettenpapier, Nudeln und Konserven in den Wagen, wie meine Frau und ich in den nächsten Tagen (!) benötigen.
3. Ich habe nicht vor, meine Städtereise nach Wien an Ostern zu verschieben.
4. Ich gehe nach wie vor gerne ins Wirtshaus oder ins Theater.
5. Wenn ich an einer Flasche mit Desinfektionsmitteln vorbeigehe, denke ich keine Sekunde darüber nach, diese jetzt von der Wand zu reißen und einzustecken.
6. Ich meide nicht hysterisch jeden Raucher, nur weil mir bekannt ist, dass Jahr für Jahr allein in Deutschland rund 120 000 Menschen am Nikotinmissbrauch sterben.