Der Kulmbacher Andi Häckel feiert mit seinen Bandkollegen der "Münchner Zwietracht" Konzertpremiere am ersten Bierfest-Sonntag.
Zugegeben, das Kulmbacher Bierzelt ist nicht der "Marstall" auf der Münchner Theresienwiese. In diesem Tempel der bierseligen Atmosphäre und guten Laune hat Andi Häckel zigfach Musik gemacht, vor Tausenden Menschen Abend für Abend. Der 47-Jährige kennt die legendären Festzelte auf dem Oktoberfest von diversen Konzerten mit der "Münchner Zwietracht", der er seit mittlerweile 20 Jahren als Akkordeonist und Keyboarder angehört und als deren Tourleiter er fungiert.
Dennoch hat der Gig der Sechs-Mann-Band am ersten Bierwochen-Sonntag eine besondere Bewandtnis, denn: Es ist die Premiere für den Lokalmatador vor heimischem Publikum. Die Formation (deren Name übrigens nicht vom Streit in der Landeshauptstadt herrührt, sondern "zwei Trachten" bedeutet), gilt als die weltweite Nummer Eins unter den Oktoberfest-Formationen. Dass es mit einem Engagement für die "Festspülwoche" geklappt hat, ist nicht zuletzt Michael Schmid zu verdanken, dem für Veranstaltungen zuständigen Koordinator der Kulmbacher Brauerei.
"Andi Häckel und ich kennen uns schon lange, er schaut regelmäßig beim Bierfest vorbei, wenn es ihm zeitlich möglich ist. Wir standen immer mal wieder wegen einer Verpflichtung für Kulmbach in Kontakt", sagt Michael Schmid. Zuletzt sah er die Zwietracht vor zwei Jahren in Fulda. "Uns ist bekannt, was die Jungs draufhaben und dass es schön wäre, wenn sie auch mal bei uns spielen könnten."
Fixpunkt im Kalender
Für dieses Jahr machten die Zwietracht und Michael Schmid dann Nägel mit Köpfen. Grundvoraussetzung war, dass es terminlich hinhaut, denn die Musiker sind gefragt: An die 90 Konzerte im In- und Ausland stehen auf der Liste, dazu kommen - sozusagen als Fixpunkt im Kalender - die 16 Tage Oktoberfest. "Letztlich kam so der Sonntag zustande", sagt Michal Schmid erfreut.
Was die Münchner in Kulmbach an Musik auffahren? "Die volle Bandbreite der zwieträchtlichen Philosophie", sagt Andi Häckel. Dazu gehören natürlich auch die eigenen Hits wie beispielsweise "Juche auf der hohen Alm" und "Moos hamma".
Für den Kulmbacher, der hier sein eigenes Tonstudio betreibt, ist das bevorstehende Heimspiel - bei aller Routine im Geschäft - schon etwas Besonderes. "Es ist innerlich für mich ganz klar ein spezieller Termin. Das heißt aber sicher nicht, dass wir jetzt irgendjemandem mit dem Konzert etwas beweisen wollen oder müssen. Aber ich werde es besonders genießen."
Von Flensburg bis Garmisch
Die Band spielt übrigens tags zuvor in Kipfenberg anlässlich der 150-Jahr-Feier der dortigen Feuerwehr. Mehrfach hintereinander die volle Leistung abzurufen, von Flensburg nach Garmisch wechseln, dazwischen schnell noch zu einem TV-Auftritt fahren oder ein Interview geben: Das gehört zum täglichen und bisweilen stressigen Showgeschäft dazu, und zwar nicht nur an den Wochenenden.