Besucherrekord im Freibad sorgt für Probleme
Autor: Alexander Müller
Kulmbach, Mittwoch, 19. Juni 2013
Rund 3500 Gäste waren am Dienstag im Kulmbacher Freibad. Das stellte nicht nur das Personal vor extreme Herausforderungen. Draußen entstand ein Parkchaos, weil sich viele Autofahrer nicht um Verbotsschilder scherten.
Der Leiter der Stadtwerke kann mit der aktuellen Wetterentwicklung sehr zufrieden sein. Die hochsommerlichen Temperaturen sorgten am Dienstag für einen Besucherrekord. Stephan Prö schold verweist angesichts von rund 3500 zahlenden Besuchern auf eine "absolute Ausnahmesituation". Denn: "Wenn 2500 Gäste da sind, ist das Freibad ja auch schon gut gefüllt."
Pröschold ist angesichts des schlechten Wetters in den zurückliegenden Wochen froh, dass so viele kommen. Das ist gut für die Bilanz. Andererseits weiß er auch, dass ein Massenansturm halt für Probleme sorgt.
So herrschten in den vergangenen Tagen auf dem und rund um den Freibad-Parkplatz zum Teil chaotische Zustände. Trotz Halteverbots war die Zufahrt immer wieder nahezu komplett zugeparkt. Außerdem wurden Autos mehrfach eingeparkt und konnten ihre Heimfahrt erst nach Durchsagen des Freibadpersonals und mit großer Verspätung antreten.
Knöllchen verteilt
Der Polizei sind zum Teil die Hände gebunden, weil die Parkverbotsschilder mit dem Zusatz "Außerhalb der Parkmarkierungen" versehen sind. Die Autos der frechsten Falschparker im absoluten Haltverbot waren zumindest am Dienstagnachmittag nach einem Hilferuf bei der Polizei aber mit Knöllchen versehen.
Stephan Pröschold verweist darauf, dass zwischen 200 und 300 Parkplätze zur Verfügung stünden - das reiche bei einem solchen Andrang aber halt einfach nicht aus. "Die Markierungen werden von uns alle paar Jahre erneuert", betonte er.
Auf unserer Facebook-Seite ( www.facebook.com/BayerischeRundschau ) hat sich gestern Nachmittag eine rege Diskussion ergeben. Eine Anliegerin schrieb dazu: "Da darf man als Anwohner zufrieden sein, wenn man eine Garage hat." Ein weiterer Nachbar bestätigte: "Das stimmt, nur das Problem ist, dass hier eben nicht jeder Anwohner eine Garage hat und eben auf dem großen Parkplatz parken muss. Es war sogar schon der Fall, dass ein Anwohner sein Auto auf dem Parkplatz am Schwedensteg parken musste, weil hier am Schwimmbad alles voll war." Aufgeworfen wurde dabei auch die Frage danach, was passiere, wenn ein Rettungswagen zum Schwimmbad kommen müsste. "Was auf der Straße geschieht, darauf haben wir keinen Einfluss", betonte Stephan Prö schold. Natürlich könnten Besucher auch am Schwedensteg parken, Fahrgemeinschaften bilden oder mit dem Fahrrad kommen.
Allerdings war die Parkplatz-Problematik nicht die einzige, die mit dem Besucheransturm einherging. "Ich kann die Mitarbeiter im Schwimmbad nur loben und ihnen danken - sie bemühen sich nach Kräften", unterstrich Stephan Pröschold.
So habe man erkannt, dass eine Kasse nicht ausreiche und eine weitere eingesetzt. Außerdem seien vier Aufsichten vor Ort gewesen - obwohl gesetzlich nur zwei vorgeschrieben seien. Und den Reinigungsturnus für Toiletten habe man am Dienstag von 30 auf 15 Minuten reduziert.
Gestern hatte sich die Situation nach Beobachtungen der Stadtwerke entspannt. "Da haben unsere Vorkehrungen auch gewirkt", freute sich der Werkleiter, der auf weitere Rekordtage hofft.