Druckartikel: Besuch bei einem "Hidden Champion"

Besuch bei einem "Hidden Champion"


Autor: Jürgen Gärtner

Mainleus, Mittwoch, 02. März 2016

Der Mainleuser FW-Bürgermeister-Kandidat Günther Stenglein informierte sich mit weiteren Politikern über die Firma Fiatec.
Gemeinsam mit (von links) Landrat Klaus Peter Söllner und dessen Stellvertreter Dieter Schaar informierte sich der Bürgermeister-Kandidat der Freien Wähler, Günther Stenglein, über die Mainleuser Firma Fiatec. Deren geschäftsführender Gesellschafter Heinz Bitter führte durch den Betrieb. Foto: Jürgen Gärtner


Deshalb informierte sich der Bürgermeister-Kandidat der Freien Wähler bei einem Besuch mit mehreren Kreistags-Kollegen inklusive Landrat Klaus Peter Söllner über den Betrieb.

Das Zehn-Mann-Unternehmen ist ein Spezialist für Luftfilterprüfungen. Firmen aus der Lüftungs-, Gebäude- und Reinraumtechnik zählen ebenso zu den Kunden wie etliche Automobilhersteller. Kein Wunder, sind doch in einem normalen Wagen rund 40 Filter verbaut, erklärte Heinz Bittermann.

Der Physiker, der neben Matthias Eber und Steffan Trnetschek geschäftsführender Gesellschafter von Fiatec ist, befasst sich bereits seit Anfang der neunziger Jahre in nationalen und internationalen Normungsausschüssen mit der Entwicklung von Standards für Filterprüfungen. "Mich kennt man auf der ganzen Welt", sagte er.

Von allen Kontinenten - mit Ausnahme von Australien - stammten die Kunden.

In Europa habe das Unternehmen auf seinem Gebiet einen Marktanteil von 95 Prozent. Der Jahres-Umsatz liege bei 1,1 Millionen Euro. Bittermann blickt positiv in die Zukunft: "Mit steigendem Umweltbewusstsein werden die Märkte weiter wachsen."

Angefangen hat Fiatec im Jahr 1999 mit drei Personen. Hervorgegangen ist der Betrieb aus dem Institut für Toxikologie und Aerosolforschung der Fraunhofer-Gesellschaft. "Die konzentrieren sich lieber auf die Forschung", erklärte er. Fiatec sei dagegen ein wirtschaftlich unabhängiger Dienstleister.

Für die Filterprüfungen sei nicht nur "eine gewisse Expertise" notwendig, sondern auch relativ teures Equipment, betonte Bittermann. Diese Investitionen würden die Konzerne scheuen.

Als ein in Deutschland noch recht unbekanntes Anwendungsgebiet bezeichnete Bittermann transportable Raumluft-Reiniger. "Die kennt bei uns keiner, in China sind die Geräte aufgrund der Luftgüte ein Riesenthema." Die Luftreiniger sähen aus wie mobile Heizkörper und würden rund 1000 Euro kosten. "Dort steht in jedem Zimmer einer."

Der 60-Jährige bezeichnete Mainleus als "idealen Standort". Und das nicht nur, weil er ein waschechter Mainleuser ist. Die Lage sei gut, alle großen Kunden innerhalb eines Tages zu erreichen. "Die Infrastruktur ist mehr als ausreichend. Und die Rahmenbedingen in Oberfranken sind nicht schlecht."

Von einem großen Potenzial sprach denn auch Günther Stenglein. "Es ist unglaublich, was hier geleistet wird." Selbst eine chinesische Delegation habe schon das Mainleuser Unternehmen besucht.

Landrat Klaus Peter Söllner sprach mit Blick auf die Firma Fiatec und den Nachbarn (Arno Friedrichs Hartmetall) gar von einem Mainleuser Silicon Valley.