Beschäftigte von Auto Scholz in Kulmbach streiken
Autor: Redaktion
Kulmbach, Montag, 03. Juni 2019
Für eine gute Stunde haben die Beschäftigten von Auto Scholz (Mercedes- Benz/Daimler) in Kulmbach am Montag die Arbeit niedergelegt.
Gemeinsam haben die Beschäftigten vor dem Werkstor des Pkw-Betriebs in der Albert-Ruckdeschel-Straße mit einem Warnstreik auf Ihre Forderungen in der laufenden Firmentarifauseinandersetzung aufmerksam gemacht.
Rund 20 Beschäftigte waren dem Aufruf ihrer Gewerkschaft IG Metall gefolgt und verliehen ihren Forderungen lautstark Nachdruck. Die IG Metall fordert für die Beschäftigten bei Auto Scholz in Kulmbach, Bayreuth und Bamberg mehr Sicherheit und Perspektiven durch einen Tarifvertrag. Außerdem fordern die Kolleginnen und Kollegen regelmäßige Entgelterhöhung und tarifliche Sonderzahlungen.
Für die Belegschaft von Auto Scholz in Kulmbach war dies der erste Warnstreik überhaupt. Dies zeigt nach Angaben der Gewerkschaft, wie ernst es den Beschäftigten ist.
Der Arbeitgeber hatte in der ersten Verhandlung für 2019 nach Angaben der Gewerkschaft nichts geboten. 2020 sollten die Löhne und Gehälter um 2,8 Prozent steigen. Für 2021 schlug er der Tarifkommission Sachleistungen in Form von Tankgutscheinen vor. Die Laufzeit soll drei Jahre betragen.
Beim zweiten Verhandlungstermin habe der Arbeitgeber der Tarifkommission nichts angeboten. Dies sei ein Schlag ins Gesicht gewesen. "Die Arbeitgeber haben seltsame Vorstellung, wie man bei guter Arbeitsmarktlage Beschäftigte im Unternehmen hält", rief der erste Bevollmächtigte der IG Metall Ostoberfranken, Volker Seidel, den Warnstreikenden zu.
Ein in die Zukunft ausgerichtetes Angebot sei dies nicht, das machte auch Betriebsratsvorsitzender Klaus Schuster deutlich: "Die Jugend wird immer selbstständiger und will mit eigenen Beinen im Leben stehen. Da führt kein Weg an einer höheren Ausbildungsvergütung vorbei". Stolz machte ihn auch die tolle Beteiligung der Mitarbeiter, die dem Warnstreik folgten.
Auch vor Auto Scholz mache der Fachkräftemangel keinen Halt und sei in allen Ecken spürbar. Die Lösung ist aus Sicht von Volker Seidel ganz klar ein gerechter Tarifvertrag, der den Beschäftigten gute und faire Arbeits- und Lebensbedingungen sichert. "Die Kolleginnen und Kollegen wollen ein Stück von diesem Kuchen abhaben. Die Beschäftigten von Auto Scholz werden sicherlich nicht betteln, denn sie wissen, was sie täglich leisten müssen, und was am Ende des Monats dabei rauskommt! Deshalb sind sie auch fest entschlossen, für ihre Tarifforderungen zu kämpfen."