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Bekommt Rugendorf einen Solarpark?


Autor: Klaus Klaschka

Rugendorf, Dienstag, 11. Oktober 2016

Die Firma Mario Münch möchte auf einem Teil des früheren Asphalt-Werks eine Photovoltaik-Anlage errichten.
Nicht weithin sichtbar wie der Solarpark bei Untersteinach (Bild) wird der der Firma Münch-Energie auf einem Teil des Geländes von Rotmain-Asphalt in Rugendorf sein. Dieser wird durch flache Panele hinter der bestehenden Begrünung verschwinden. Foto: Klaus Klaschka


Mit zwei größeren Bauvorhaben beschäftigte sich der Rugendorfer Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend. Zum einen ging es um die Energetische Sanierung des Haus" der Jugend. Außerdem um die Änderung des Flächungnutzungsplans für eine größere Photovoltaikanlage auf einem Teil des früheren Geländes des Asphaltwerks.
Bereits am Dienstag der vergangenen Woche hatte Mario Münch das Vorhaben seiner Firma, einen Solarpark auf dem hinteren Teil des Geländes von Rotmain-Asphalt zu errichten, in einer öffentlichen Veranstaltung im Haus der Jugend vorgestellt. Nach seinen Angaben könne man dort auf etwa einem Hektar Fläche durch Photovoltaik-Elemente Strom für die Versorgung von 1000 Haushalten gewinnen.

Den Plan hierfür legte nun Norbert Köhler von der Firma IVS in Kronach dem Gemeinderat vor.
Das Gelände ist bis jetzt (Köhler: "Wir wissen nicht, warum") als landwirtschaftliches Gebiet ausgewiesen, obwohl es asphaltiert ist und von Rotmain-Asphalt auch gewerblich genutzt wurde. Die Solarpanele würden - anders als der Solarpark neben der B 303 bei Untersteinach - in Rugendorf von keiner Seite aus sichtbar sein. Das Gelände ist bereits eingegrünt. Selbst wenn einige Bäume entfernt werden müssten, würden die bestehenden Hecken einen hinreichenden Sichtschutz bieten. Zudem würden die Panele dort auf dem befestigten Untergrund ziemlich flach stehen und nicht auf Ständern (wie in Untersteinach).
Es gab laut Köhler bereits konkrete Vorgespräche mit dem Landratsamt und der Bezirksregierung, die ihr prinzipielles Einverständnis zum Vorhaben signalisierten. Dem eigentlichen Bauantrag muss allerdings eine Änderung des Flächennutzungsplans vorangehen. Dieser werde nun umgehend öffentlich ausgelegt und nach Berücksichtigung eventueller Einsprüche, könnte die Firma Münch noch im Dezember mit der Montage der Solarpanele beginnen, so Köhler. Der Gemeinderat stimmte dem einstimmig zu.
Ebenfalls einstimmig genehmigte der Gemeinderat die Planung und Durchführung der energetischen Sanierung des Hauses der Jugend, die die Architekten Gitta und Henry Kestel vom gleichnamigen Architekturbüro in Kulmbach erläuterten.
Insgesamt 143 000 Euro wird dies kosten, wofür die Gemeinde bereits eine Zuschusszusage nach dem Kommunalen Investitionsprogramm hat. Zehn Prozent der Gesamtkosten muss Rugendorf selbst zahlen.
Im Einzelnen werden alle Fenster und Außentüren sowie die Lüftung erneuert. Optisch wird sich nichts ändern. Lediglich die Eingangstüren werden einflügelig mit jeweils zwei ebenfalls verglasten Seitenteilen, wovon eines beweglich sein wird, falls man einmal eine breitere Türöffnung braucht. Die Fenster und Türen kosten zusammen 88 000 Euro. Zusätzlich noch 15 000 Euro für die Fenster an der Südostseite. Die werden zwischen den Scheiben noch eine Folie bekommen, die sich bei Sonneneinstrahlung verdunkelt und damit Lüftung und Außenrollos erspart.
Für die Lüftung werden neuartige Geräte in den Oberlichtern verbaut, die über jeweils einen Sensor merken, wenn die Luft im Innern "schlecht" wird und dann aktiv werden. Inklusive Einbau werden diese Elemente 15 250 Euro kosten. Der Gemeinderat stimmte der Planung zu. Die einzelnen Gewerke werden nun ausgeschrieben.