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Beim Oldtimer-Treffen in Kulmbach gab's viel zu bestaunen


Autor: Sonny Adam

Kulmbach, Sonntag, 23. Juni 2013

Beim Oldtimer-Treffen in Kulmbach konnten Fans historischer Fahrzeuge im Mönchshof 450 automobile Kostbarkeiten bewundern.
Guido Hauptmann und seine Frau Maike aus Nürnberg sind in einem Alvis zum Oldtimertreffen nach Kulmbach gekommen. Das Vamperl fährt immer hinten mit - seit einem schlimmen Unfall bei einem Oldtimer-Rennen. Fotos: Sonja Adam


Die ältesten Oldtimer, die beim 17. Kulmbacher Oldtimer Treffen auf dem Mönchshof-Gelände zu sehen waren, wurden schon vor dem Krieg gebaut: Peter Pflug aus Markkleeberg präsentierte einen Ford A aus dem Jahr 1928, der in unzähligen Stunden restauriert worden ist. Michael Neumann zeigte einen EMW Dixi ihle DA 1 aus demselben Jahr.

Die Herzen eingefleischter Oldi-Fans höher schlagen ließen die beiden Alvis TA 14 DHC aus dem Jahr 1947 und TB 14 Roadster von Guido Hauptmann aus Nürnberg. "Wir haben's mit Golf spielen versucht, aber das war nicht das richtige Hobby - so sind wir zu den Oldtimern gekommen", sagen Hauptmann und seine Frau Maike. Und auf dem Rücksitz fährt ein Vamperl mit, als Maskottchen gegen Unfälle. Tatsächlich hatten die beiden schon einmal bei einer Oldi-Fahrt einen schlimmen Unfall.

Plötzlich ging die Motorhaube des Alvis auf, das Ehepaar knallte mit dem Auto an einen Baum, wurde schwer verletzt. Doch die Leidenschaft ist geblieben. 2800 Arbeitsstunden mussten aufgewendet werden, um das Auto zu restaurieren.

Beruf und Hobby vereint

Viel zu erzählen hat auch Stephan Mey, der mit seiner Frau Karin und dem wohl ungewöhnlichsten Gefährt aus Gelsenkirchen angereist ist: mit einem VW T2B Ruthmann Steiger. "Ich mache nebenberuflich Arbeitsbühnen und hatte schon immer eine Leidenschaft für Oldtimer, und so habe ich eben beides verknüpft", erzählt Mey. Den alten Bus hat er in Ingolstadt gefunden und schon viel Arbeit hineingesteckt. Der Aufbau hat noch etliche Rostflecken, muss noch saniert werden. Doch schon jetzt zieht der Bus viele neugierige Blicke auf sich.

Nicht nur beeindruckende Gefährte wie der Opel Kapitän von Dieter Schönberger, Aston Martins und Opel Rekords, Wanderer, Jaguars und andere Nobelkarossen wurden bewundert. Immer dicht umlagert von Oldtimer-Fans war auch die kleine rot-weiße Isetta aus dem Jahr 1960 von Karl Sachs aus Treuchtlingen. "Die ist hier aus der Gegend, von der Pfiffer KG in Coburg", zeigt Sachs auf das Schild. Schon zum siebten Mal ist Sachs mit seinem Hund Strolch in Kulmbach.

Ausfahrt mit Prüfungsaufgaben

Gerne fährt er Oldtimer-Rennen mit: "Eine Isetta bleibt nie an einem Berg stehen. Die schafft bis zu zwanzig Prozent Steigung", erzählt Sachs. Und mit bis zu 85 Stundenkilometern ist seine Isetta auch gar nicht so langsam. Natürlich hat die Isetta auch die Wertungsprüfungen hervorragend gemeistert. Denn auf der 160 Kilometer langen Strecke durch die fränkische Schweiz, die die Oldis beim Treffen fuhren, kam es auch auf Geschicklichkeit an. So mussten die Oldis Abstände einhalten, die Fahrer mussten die Reifentemperatur schätzen und andere Kenntnisse über ihre Gefährte nachweisen.

Veranstalter Walter Schaller vom Oldtimer Stammtisch Kulmbach war begeistert, dass so viele Schmuckstück-Besitzer ihre Oldis auf die Strecke geschickt haben. Bei der Ausfahrt waren 16 Vorkriegsfahrzeuge und 120 andere am Start, bei der Ausstellung gab es sogar mehr als 450 Oldtimer zu sehen, darunter auch viele alte Motorräder.