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Bei der Polka platzten Luftballons


Autor: Sonny Adam

Burghaig, Sonntag, 15. März 2015

Es war ein beeindruckender Auftritt, den der Musikverein Burghaig bei seinem Frühjahrskonzert gab. Die Zuschauer waren begeistert.
Beim großen Frühjahrskonzert des Musikverein Burghaig wirkten 41 Männer und Frauen mit. Unter ihnen waren viele junge Musiker. Fotos: Sonja Adam


Der Vorsitzende des Musikvereins Burghaig, Hans Weiß, braucht nur eine kleine Nadel - und schon wird das Stück ein echter Knaller. Denn im Takt der Musik ließ Weiß beim Frühjahrskonzert bei der Luftballon-Polka 17 weiße Luftballons platzen. Als Schlagzeug-Ersatz. Und am Schluss "explodierte" ein riesiger roter Ballon.

Tolles Programm

Doch nicht nur bei der Zugabe hatten sich die Musiker so manches einfallen lassen. Erich Sandler, der jahrzehntelang Schlagzeuger war und eine Legende bei den Burghaigern ist, setzte sich an seinem 80. Geburtstag noch einmal ans Schlagzeug und bewies, dass man auch im hohen Alter noch gehörig auf die "Pauke" - oder eben auf das Schlagwerk - hauen kann. Den Fliegermarsch spielte er mit Bravour.

Und ein Geburtstagsständchen bekam das Ehrenmitglied obendrein: "Daheim in Böhmen." Denn schließlich hatte Erich Sandler das Stück den Burghaigern einst spendiert.

41 Musiker

Doch auch das eigentliche Programm, das unter der Regie von Daniel Richter einstudiert worden war, konnte sich hören lassen. 41 Musikerinnen und Musiker zwischen 13 und 79 Jahren harmonierten perfekt. "Dass man, egal, ob man 13 oder 79 ist, in einer Mannschaft zusammenspielt, das gibt es eben nur in der Musik", sagte Hans Weiß. Die Burghaiger boten die Ungarischen Tänze Nr. 5 und 6 von Johannes Brahms und den legendären Waltz Nr. 2 von Dmitri Schostakowitsch. Begeistert war das Publikum auch von dem martialischen Marsch "Abschied der Slawin" und von altbekannten Wolga-Melodien von Hans Kolditz. Unter dem Titel "Wo die Wolga fließt" spielten die Musiker Evergreens wie "Rapaschol", "Stenka Rasin", "Ifjusági Induló". Das Lied der Taiga erklang, "Kalinka", auch "Heiße Troika" und "Katiuscha". Das einsame Glöckchen und die Schiwago-Melodie durften nicht fehlen. Höhepunkt war der Säbeltanz. Denn die Musiker aus Burghaig spielten mit viel Temperament.
Mut hatte Yannic Bleyl. Er wagte sich an "Xylo Classics" als Solo-Xylophonist. In atemberaubender Geschwindigkeit spielte er auswendig Auszüge aus Bizets Oper "Carmen", den legendären türkischen Marsch von Mozart, "Czardas" von Monti und Auszüge aus Rossinis "Wilhelm Tell".

Modernere Stücke

Im zweiten Programmteil widmeten sich die Musiker modernen Stücken. Die Olympia-Fanfare sorgte ebenso für gute Unterhaltung wie Filmmusik aus Forrest Gump und Indiana Jones. Richtig modern wurde es bei "Nothing else matters" - einem echten Metallica-Werk.

Ein Talent

Eine tolle Leistung bot Julius Hahn. Er ist erst seit zwei Jahren im Orchester, spielte aber als Solist Gilbert O'Sullivans "Matrimony" mit Selbstbewusstsein an der Posaune. Mit "Ich wollte nie erwachsen sein - Nessaja" von Peter Maffay und "Walking on sunshine" klang das Konzert, das Hanna Passing und Simon Moritz moderierten, aus. Auch das Nachwuchsorchester wusste zu überzeugen. 16 junge Musiker zeigten, dass sich Freunde guter Blasmusik um die Zukunft keine Sorgen machen müssen. Der Nachwuchs hatte unter der Regie von Elke Höhn die Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel, den Konzertmarsch "Laredo" mit Wild-West-Feeling einstudiert. Erinnerungen an die Trapp-Familie wurden bei "Edelweiß" wach.