Bei der Kulmbacher Bürgerversammlung wird Frust über den Stillstand auf der Plassenburg deutlich
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Mittwoch, 31. Oktober 2018
Die städtischen Museen auf der Plassenburg sind in die Jahre gekommen. Für die Stadt lohnt sich eine Neukonzeption vorläufig nicht.
"Das beste Konzept für die Museen nutzt nichts, wenn keiner hingeht." Als Oberbürgermeister Henry Schramm in der Bürgerversammlung am Montagabend im Rathaus diese Feststellung trifft, ist unschwer herauszuhören, dass er alles andere als Zufrieden ist mit der derzeitigen Situation auf der Plassenburg.
Christa Uhlemann hatte das Thema angesprochen. Ob es denn neue Entwicklungen hinsichtlich der Zufahrtsmöglichkeiten gebe, wollte sie wissen. Und ob es mehr als 20 Jahre nach der Eröffnung des Landschaftsmuseums Obermain nicht einmal an der Zeit sei, das Konzept zu überarbeiten - und sich dafür auch wieder einen fachkundigen Museumsleiter zu suchen.
Die Antwort des Oberbürgermeisters klingt wenig optimistisch: Die Stadt habe vor geraumer Zeit einen Entwurf für einen Parkplatz auf dem ehemaligen Reitgelände hinter der Plassenburg vorgelegt, der auch die Zustimmung von Ministerpräsident Markus Söder gefunden habe. "Aber die Schlösserverwaltung will das nicht und der Denkmalrat hat das abgelehnt", so Schramm. "Ich kann nur immer wieder nachfragen."
Zufahrt ist entscheidende Frage
Die zweifellos notwendige neue Konzeption der Museen hänge unmittelbar mit der Frage der Erschließung der Burg zusammen, so der OB weiter. Ideen gebe es. Deren Umsetzung schlage allerdings mit neun bis zehn Millionen Euro zu Buche. Davon werde die Stadt wohl viel aus eigener Tasche zahlen müssen.
Solange die Frage der Zufahrt aber nicht geregelt sei und die Schlösserverwaltung "alles blockiert", machten eine Umsetzung und damit verbunden die Anstellung eines Fachmanns als Museumsleiter allerdings wenig Sinn.
In diesem Zusammenhang kritisiert Schramm auch, dass die Schlösserverwaltung nicht bereit sei, sich finanziell am Buspendelverkehr auf die Burg zu beteiligen: "Obwohl wir ihnen die Leute rauffahren."
Auf eine nicht immer zufriedenstellende Kooperation lässt auch die Antwort Schramms auf eine Frage schließen, die Hubertus Baumann gestellt hatte. Der hatte von "Rückschritten im Stadtbusverkehr" gesprochen. Noch vor zwei Jahren sei die Stadthalle regelmäßig angefahren worden. Nun sei dies nicht mehr der Fall. Die Taktung der Linien sei unzureichend, der Service lasse nach.