Baustellen-Wirrwarr: Autofahrer platzt der Kragen
Autor: Alexander Hartmann
Himmelkron, Freitag, 11. Oktober 2019
Montag bis Mittwoch ist die Auffahrt zur A9 bei Himmelkron in Richtung Süden dicht. Berufspendler Klaus Emmerich meidet die offizielle Umleitung, sein Weg über Nebenstrecken bringt ihn aber zur Verzweiflung. Denn viele Straßen sind gesperrt
Rote Balken, die an Verkehrsschildern angebracht sind und auf gesperrte Strecken hinweisen, die gibt es im Raum Himmelkron en masse. Und das seit Monaten. Seit im Frühjahr mit der Sanierung der Autobahn-Talbrücke bei Lanzendorf begonnen wurde. Ein Millionenprojekt, das den Verkehr nicht nur auf der A 9 ausbremst, sondern auch Autofahrer, die an der Anschlussstelle Bad Berneck/Himmelkron auf die Autobahn in Richtung Süden einbiegen wollen. Denn die Auffahrt ist von Montag, 4 Uhr, bis Mittwoch, 10 Uhr, gesperrt.
Das ist ärgerlich, vor allem für die, die in den Morgenstunden zur Arbeit müssen und unter Zeitdruck stehen. Wie Klaus Emmerich, der als Berufspendler täglich nach Auerbach und Sulzbach-Rosenberg muss. Und dem in dieser Woche der Kragen geplatzt ist.
Chaotische Zustände
Emmerich musste zu einem wichtigen Geschäftstermin und ist ins Schwitzen gekommen. Die Uhr im Nacken, wollte er schnellstmöglich auf die A 9. Die ausgewiesene Umleitung, die über Bad Berneck zur Auffahrt am Bindlacher Berg führt, meidet er generell. Weil diese sowieso stark frequentiert sei und es gerade in Bad Berneck an der Ampel oft zu chaotischen Zuständen komme.
Er suche, wie viele Berufspendler, Ausweichstrecken, sagt Emmerich. Eine Option sei für ihn die Fahrt von Himmelkron über Trebgast und Harsdorf auf der Staatsstraße 2183 Richtung Autobahn-Auffahrt Bayreuth-Nord. Normalerweise. Aber nicht dieser Tage. Denn die Straße wird ausgebaut, ist zwischen Harsdorf und Ramsenthal noch für mehrere Wochen gesperrt.
"Ein Desaster"
Doch Emmerich kennt weitere Alternativen wie die Route über Nenntmannsreuth. Dort ist die Ortsdurchfahrt wegen Arbeiten an der Wasserleitung aber gesperrt. Und die Route von Altenreuth in Richtung Autobahn-Auffahrt Bindlacher Berg, die auch dicht ist.
Der Himmelkroner stand vor Sperrschildern, ist schließlich über Harsdorf und Waldau nach Neudrossenfeld gelangt, bei Unterbrücklein auf die A 70 eingebogen und weiter Richtung A 9 gefahren. "Der Weg nach Bayreuth hat bei meiner Irrfahrt 50 statt 15 Minuten gedauert", sagt Emmerich, der mit entsprechender Verspätung auch in Auerbach angekommen ist. Er spricht von einem Desaster, ist verärgert und fragt sich, warum die Bauplaner die Maßnahmen nicht besser absprechen.
Dass es im Raum Himmelkron/Harsdorf aufgrund der vielen Baustellen zu erheblichen Behinderungen kommt, ist den Planern bewusst. Man stimme sich zu Jahresbeginn ab, sagt Abteilungsleiter Siegfried Beck vom Staatlichen Bauamt, wobei seine Behörde nicht auf jede kleine gemeindliche Maßnahme Rücksicht nehmen könne.