Barwasser duldet keinen zweiten Pelzig
Autor: Jürgen Gärtner
Mainleus, Montag, 20. Januar 2014
Hobby-Kabarettist Gerd Kammerer darf nicht mehr als Frank-Markus Barwassers Kunstfigur auftreten. Der "echte" Pelzig hat dies dem Mainleuser unter Androhung einer empfindlichen Vertragsstrafe untersagt.
Für Gerd Kammer ist Erwin Pelzig Geschichte. Der Mainleuser tingelte in den vergangenen Jahren mit kurzen Sketchen unter dem Titel "Pelzig unterhält sich" durch die Lande, trat vor allem bei Faschingsveranstaltungen damit auf. Jetzt plante er ein abendfüllendes Best-of-Programm im Blauen Haus in Döllnitz. Doch daraus wird nichts. Das Management des "echten" Pelzig alias Frank-Markus Barwasser machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
"Die haben den Auftritt offensichtlich spitzgekriegt und ihn untersagt", erklärt Gerd Kammerer. Frank-Markus Barwasser habe das Recht an der Kunstfigur Pelzig und deren Nutzung nicht freigegeben. Das wurde Gerd Kammerer ganz offiziell durch das Schreiben einer Anwaltskanzlei mitgeteilt - inklusive Unterlassungserklärung, jemals wieder als Pelzig aufzutreten. Kammerer hat unterschrieben. "Die Rechtsposition ist klar, das Thema damit für mich erledigt.
Kammerer akzeptiert auch das Vorgehen des Künstler-Managements, ganz verstehen kann er es aber nicht: "Die Pelzig-Auftritte von Frank-Markus Barwasser sind immer und überall ausverkauft. Ich bin für ihn ja wahrlich keine Konkurrenz, und es ist nicht anzunehmen, dass ihm durch mich ein Schaden entsteht." Dass Kammerer nicht mehr als Pelzig auf einer Bühne stehen wird, liegt auch an der empfindlichen Vertragsstrafe, die ihm sonst droht. "Immerhin im fünfstelligen Bereich", erklärt der Mainleuser.
Wie es mit seiner Kabarett-Karriere weiter geht, kann er nicht sagen. "Ein gutes, selbstgeschriebenes Programm schüttelt man nicht aus dem Ärmel", stellt er fest und verweist darauf, dass es ihm immer Spaß gemacht hat, als Pelzig auf der Bühne zu stehen. "Die Recherchetiefe und der Humor von Pelzig waren einfach mein Ding."
Dass es mit dem ersten abendfüllenden Auftritt nichts wird, das bedauert er natürlich. Auch mit Blick auf die Vorbereitungszeit. "70 bis 80 Arbeitsstunden habe ich schon investiert, das Programm völlig neu zusammengestellt."
Einen Trost gibt es: Neben dem Auftritt im Blauen Haus in Döllnitz hat er keine weiteren Termine. "Zehn Jahre habe ich Pelzig im kleinen Rahmen gemacht und mich jetzt zum ersten Mal an was Großes getraut. Und damit falle ich gleich auf die Nase", zieht er den Schlussstrich unter das Kapitel Pelzig.
Tickets Nachdem der für Samstag geplante Kabarett-Abend "Best of Pelzig" wegen urheberrechtlicher Schwierigkeiten ausfällt, können gekaufte Karten wieder zurückgegeben werden.