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Bamberger Bahnhof: Das Geschäft mit dem Geschäft


Autor: Christian Schuberth

Kulmbach, Montag, 27. Januar 2020

Die Deutsche Bahn hat am Bamberger Bahnhof aus dem menschlichen Geschäft ein Geschäft gemacht - nicht das einzige Ärgernis bei unserem Besuch.
Für die Toiletten am Bamberger Bahnhof muss man Eintritt bezahlen - und dann erwartet einen gähnende Leere im Papier-Schacht. Weiteres Ärgernis: den Wertgutschein kann am am Banhofs-Kiosk nicht einlösen.Christian Schuberth


Liebe Deutsche Bahn AG. Ja, ich weiß, euer Unternehmen ist seit 1994 an der Börse notiert. Da muss man natürlich jeden Cent zwei Mal umdrehen, um die Aktionäre zufrieden zu stellen. Aber das sind schließlich wir alle, denn euer Laden gehört ja zu 100 Prozent dem Staat. Und als Mit-Eigentümer müssen wir an dieser Stelle mal etwas ansprechen. Nein, über Pünktlichkeit wollen wir gar nicht diskutieren. Sondern über Service. So finden wir, dass man für seine Kunden Toiletten zur Verfügung stellen sollte. Und zwar kostenlos. Nicht eine wie im Bahnhof Bamberg, für die man erst um einen Euro erleichtert wird, bevor man sich seiner Bedürfnisse erleichtern kann. Sappralott, bin ich denn hier an der Autobahn-Raststätte?!?

Und, liebe Bahn, zu jeder Toilette gehört nun mal Toilettenpapier. Erst recht, wenn man dafür vorher bezahlt hat.

Unverrichteter Dinge geht's mit dem Wertgutschein zum Bahnhof-Kiosk. Man will ja wenigstens ein bisschen was von seinem Euro zurück haben. Ein Bamberger Bier muss her. Doch Pfeiferdeckel, der Gutschein wird an der Kasse gar nicht akzeptiert! "Wir machen da nicht mit", lautet die lakonische Antwort. Sauber.

In Kulmbach schließlich das gewohnte Bild - durch den Tunnel voller Taubenschiss müssen sie kommen. Das Federvieh scheißt sich natürlich einen Dreck um Toiletten. Wie die Deutsche Bahn um ihre Kundschaft.