Bald geht es nach Hause: Für Stefan Probst wird es ein Kraftakt
Autor: Alexander Hartmann
Mainleus, Mittwoch, 06. Februar 2019
Stefan Probst, der nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist, darf das Krankenhaus bald verlassen. "Franken helfen Franken" unterstützt den 48-Jährigen.
Noch liegt Stefan Probst auf Station 3a der Hohen Warte - der Station des Bayreuther Klinikums, auf der Querschnittsgelähmte betreut werden. Der 48-Jährige, der (wie berichtet) seit einem Motorradunfall Ende Oktober im Rollstuhl sitzt, wird dort auf ein neues Leben vorbereitet. Ein Leben, das viele Unwägbarkeiten mit sich bringt. Ein Leben, das schon bald beginnt. "Ende Februar, so schätze ich, darf ich nach Hause", sagt Probst, der sich freut, das Krankenhaus bald verlassen zu dürfen. "Denn nach so langer Zeit bekommt man hier schon einen Lagerkoller."
Die Ungewissheit
Wie er zu Hause zurechtkommen wird? Eine Frage, die der 48-Jährige nicht beantworten kann, denn anders als im Klinikum sind die eigenen vier Wände nicht barrierefrei. Im Mainleuser Reihenhaus sind kostspielige Umbauten erforderlich. Diese stellen Stefan und seine Frau Beate, die nach einer schweren Erkrankung seit 2018 ebenfalls krankgeschrieben ist, vor eine Herausforderung. Denn das Paar lebt derzeit vom Krankengeld und ist deshalb für jede finanzielle Hilfe dankbar, zumal Stefan Probst noch nicht weiß, ob und wie viel seine Umfallversicherung zahlen wird: "Das werde ich wohl erst in einem Jahr erfahren."
Er macht sich fit
Der 48-Jährige und seine Frau danken allen, die sich schon an der Aktion "Franken helfen Franken" beteiligt haben, mit der die Bayerische Rundschau gemeinsam mit dem Caritas-Kreisverband die beiden Mainleuser unterstützen will. Jeder Euro, der auch in den nächsten Tagen auf das Spendenkonto eingeht (siehe "So können Sie Stefan Probst helfen"), kommt ihnen zugute.
Bis dato sind 3350 Euro auf das Konto eingezahlt worden, die in die Anschaffung eines Treppenliftes fließen. Im Wohnhaus muss ein Hängelift eingebaut werden, damit der 48-Jährige vom Erdgeschoss in das Schlafzimmer und Bad im ersten Stockwerk gelangt. Kosten: 18 000 Euro.
Rund 5000 Euro verschlingt ein Rollstuhl mit Elektroantrieb, den Stefan Probst benötigt. Denn ein gewöhnlicher reicht ihm nicht, da er seinen linken Arm nicht heben und sich deshalb auch nicht anschieben kann.
Er braucht ein neues Auto
Doch damit nicht genug. Stefan Probst braucht auch ein neues Auto, "das ich dann auch behindertengerecht umbauen lassen muss". Er will mobil bleiben, baldmöglichst wieder seine Arbeitsstelle in Bayreuth aufsuchen, wo Probst bei der Firma Veolia als Sachbearbeiter beschäftigt ist.
"Ich muss damit leben
"Ich werde mich durchkämpfen, Ich muss mit der Lähmung ja leben", sagt der 48-jährige Mainleuser, der seit vielen Wochen an den Fitnessgeräten im Therapieraum der Hohen Warte seine Oberarmmuskulatur stärkt. Wohl wissend, dass es ein Kraftakt wird, sein neues Leben zu meistern.