Badesaison im Wirsberger Sommerbad war eine Zitterpartie
Autor: Werner Reißaus
Wirsberg, Mittwoch, 18. Oktober 2017
Die Bilanz der Freibadsaison in Wirsberg fiel ernüchternd aus. Bürgermeister Hermann Anselstetter (SPD) sprach im Gemeinderat von einer Zitterpartie.
Die Freibadsaison 2017 im Wirsberger Sommerbad war, wie so oft, eine Zitterpartie. Dieses Fazit zog Bürgermeister Hermann Anselstetter (SPD) in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates. Die Bilanz fiel aufgrund des schlechten Badewetters dementsprechend ernüchternd aus: Das Sommerbad besuchten knapp 16 000 Badegäste, davon 13 000 zahlende. Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern bezifferte der Bürgermeister auf knapp 25 000 Euro, im Haushalt waren 30 000 Euro eingeplant.
Bürgermeister Hermann Anselstetter machte deutlich, dass alljährlich, wenn beim Anschwimmen die DLRG-Fahne hochgezogen wird, jeder auf eine sonnig heiße Badesaison hofft: "Man wünscht sich, dass die wochenlangen Vorarbeiten durch einen Supersommer mit ungebremster Badefreude belohnt werden. Aber es wurde eine sehr durchwachsene Badesaison. Für die Bademeister eine Herausforderung, denn das Wasser sollte eine konstante Temperatur von 24 Grad haben." Ausgerechnet im Urlaubsmonat August wurde mit 3451 Besuchern die schwächste Besucherzahl, also 25 Prozent der gesamten Saison, verzeichnet. Die Einsatzstunden des Aufsichtspersonals bedürften einer Überprüfung, "wir müssen als Verantwortliche auch auf die Wirtschaftlichkeit schauen".
Es wurden 111 Saisonkarten verkauft. Im Durchschnitt hat jeder Saisonkartenbesitzer das Schwimmbad damit 19 Mal besucht. Eine geöffnete Badestunde verursacht der Marktgemeinde Wirsberg Betriebskosten von 124 Euro und damit Ausgaben von insgesamt 105 850 Euro. Die Vergleichsrechnung von Bürgermeister Anselstetter fiel auch dementsprechend aus: "Wenn das Bad also neun Stunden geöffnet ist, dann steuern fünf anwesende Badegäste lediglich 17,50 Euro Eintrittsgeld zu den Betriebskosten von 1116 Euro bei."
Der Bürgermeister lobte das DLRG-Wachteam und die Bademeister Ralph Biedermann und Frank Sachs als zuverlässiger Partner und sagte einen herzlichen Dank.
Auch dieses Jahr zeigte sich, so Bürgermeister Hermann Anselstetter abschließend, dass ein modernes Freizeitbad dieser Ausstattungsqualität für eine Kommune mit 1880 Einwohnern eine finanzielle Herausforderung bleibt: "Allein die 172 Meter lange Großwasserrutsche ist ein Sportgerät, das ständig überwacht, gepflegt und saniert werden muss. Für die Badegäste ist das ein attraktiver Zusatzspaß, der zum normalen Eintrittspreis gratis ist. Besonderes Besucherinteresse war in dieser Saison aus dem Raum Bayreuth festzustellen. Hierbei wurden insbesondere die idyllische Lage, das gepflegte Erscheinungsbild und die Wasserqualität gelobt." Fakt sei aber auch, dass das Fachpersonal, die Badesicherheit, die Badetechnik und der Arbeitsschutz immer mehr ins Geld gehen. Bürgermeister Hermann Anselstetter kündigte noch an, dass man im Gemeinderat über die Einführung einer Saisonkarte für Inhaber der bayerischen Ehrenamtskarte nachdenken werde.