Druckartikel: Aussichtsturm "Schau dich um" soll wieder strahlen

Aussichtsturm "Schau dich um" soll wieder strahlen


Autor: Sonny Adam

Mainleus, Dienstag, 03. Mai 2016

Der Mainleuser Marktgemeinderat hat die ersten Aufträge für die Restaurierung des Aussichtsturms auf dem Patersberg vergeben.
Der Patersbergturm ist in die Jahre gekommen und muss dringend saniert werden.  Foto: BR/Archiv


Obwohl der Patersberg bei Veitlahm mit seinen 528 Höhenmetern eher ein Hügel ist als ein echter Berg, ist er beliebtes Ziel von Wanderern, was auch am berühmten Aussichtsturm "Schau dich um" liegen dürfte. Der ist jetzt in die Jahre gekommen und soll umfassend saniert werden. Der Mainleuser Gemeinderat vergab am Montag die ersten Aufträge.

Schon 1398 wurde der Poderzagel, so der historische Name des Patersbergs, erstmals im Landbuch der Herrschaft Plassenburg erwähnt.


Ein Werk Weltrichs


In den Jahren 1837 und 1838 hat der Naturforscher Johann Apollonius Weltrich auf dem zweithöchsten Berg des Landkreises Kulmbach den Aussichtsturm erbauen lassen.
Weltrich wollte ein Zeichen setzen, weil er an den Rhato-Lias-Übergangsschichten, wie sie bei Veitlahm vorkommen, seltene Pflanzenversteinerungen gefunden hatte: die "Weltricha mirabilis", eine Wunderblume aus der Gattung der Baumfarne. Sie wird an der Universität von Uppsala in Schweden aufbewahrt.

Der Turm wurde einst mit großer Unterstützung der Veitlahmer Bevölkerung errichtet. Zur Einweihung wünschte sich Weltrich: "Seid fröhlich und schaut euch um auf dem Patersberge" - daher auch der Name des Turmes "Schau dich um", der sich bis heute gehalten hat.


"Aus Liebe zum Schöpfer"


Am Turm ist eine Tafel angebracht mit der Aufschrift: "Aus Liebe zum Schöpfer in Eintracht geworden 1837/38."
"Den Grundsatzbeschluss für die Sanierung haben wir schon gefasst, jetzt können wir das Submissionsergebnis bekannt geben", erklärte Bürgermeister Dieter Adam (FW) im Gemeinderat. Vergeben wurden die Rohbauarbeiten (Firma Heba-Bau aus Kulmbach, 15 460,84 Euro), der Gerüstbau (Firma Kamlowski aus Kulmbach, 4223,31 Euro), die Metallbauarbeiten (Lutz & Wollnik aus Thurnau, 3918,67 Euro), die Arbeiten am Naturstein (Steinmetzbetrieb Reißner aus Glashütten, 19 702,03 Euro), die Putz- und Stuckarbeiten (Firma Näther und Hübner aus Thurnau, 16 221,60 Euro) und die Maler- und Lackierarbeiten (Kamlowski aus Kulmbach, 8861,81 Euro).

"Noch nicht dabei sind die Dackdeckerarbeiten", erklärte Bürgermeister Dieter Adam. Insgesamt würden 104 000 Euro investiert. "Wir haben für dieses Jahr im Haushalt 128 000 Euro zuzüglich 30 000 Euro für die Dachsanierung eingestellt. Wir liegen derzeit also noch gut im Rennen", so Adam.


Luthardt gegen Putz


Während der Bauphase sollen etliche Ortstermine am Turm stattfinden. Erich Luthardt (ABL) betonte, dass er Wert darauf lege, "dass der Sandstein nicht verputzt wird".

"Wir müssen über solche Details noch entscheiden. Das können wir tun, wenn das Mauerwerk freigelegt ist", ging Bürgermeister Dieter Adam auf den Einwand ein.