Druckartikel: Ausgerechnet Bananen

Ausgerechnet Bananen


Autor: Stephan Tiroch

Kulmbach, Donnerstag, 14. November 2013

So lieben wir sie: pralle gelbe Bananen. Und bei den Bananen im Einkaufsmarkt lässt es sich prächtig ratschen - wenn man Zeit hat.
So lieben wir sie: pralle gelbe Bananen. Und bei den Bananen im Einkaufsmarkt lässt es sich prächtig ratschen - wenn man Zeit hat. Foto: Angelika Warmuth/dpa


An Tagen wie diesen muss man nicht unbedingt im Bett bleiben. Aber man sollte es vermeiden, einkaufen zu gehen. Zum Beispiel am Mittwoch in Kulmbach: Tatort Lebensmittelmarkt.

Der Parkplatz total belagert. Bei dem Andrang drängt sich der Verdacht auf, es droht womöglich eine Hungersnot. Jedenfalls rüsten die Einkäufer massiv auf und schleppen jede Menge Vorräte weg. Wobei es nicht jedem so sehr pressiert, denn mancher hat auch Zeit für einen Plausch. Treffpunkt Bananen: Die Oma ist mit dem Enkel unterwegs und begegnet einer Bekannten, deren Mann brav den Wagen schiebt. Wast scho, die Katz ver meiner Birgit hot an Schnupfen? Nein, die Nachbarin weiß es nicht - und die Großmutter erklärt lang und breit, wie es dem Stubentiger geht.

Nebenbei gibt sie dem Enkel Tipps, was er bei der Bevorratung der gelben Südfrucht zu beachten hat: "Merx Dir amoll, Paulchen, die Oma nimmt immer a bissla grüna Bonana."

Gott sei Dank, trennen sich die Wege der zwei Frauen auch wieder. Jetzt aber los, ein paar Bananen einpacken. Pustekuchen! Die Frau mit dem selbstgestrickten Pullover ist schneller. Was wieder dauert. Jeder Büschel geht durch ihre Hände, und keiner findet Gnade vor ihrem kritischen Brillenblick. Umständlich bricht sie drei (!) Bananen ab. Es hat was von Unendlichkeit.

An Tagen wie diesen wünscht man sich, wir hätten ewig Zeit ...