Druckartikel: Ausdauer auf vier Pfoten

Ausdauer auf vier Pfoten


Autor: Christine Fischer

Kulmbach, Dienstag, 03. Mai 2016

Wie weit kann ein Hund eigentlich laufen? Diese Frage stellte ich mir am Samstag beim Frankenwald-Wandermarathon in Kulmbach.
Foto: Ferdinand Merzbach


Sah ich doch beim Start und später immer wieder auf der Strecke jede Menge Vierbeiner in allen Größen, die brav ihre Herrchen begleiteten.
Etwas unfair ist das ja schon, dachte ich so. Die menschlichen Teilnehmer hatten es ja nicht anders gewollt und sich freiwillig zum Marathon angemeldet. Aber die Hunde, hatte die eigentlich jemand vorher gefragt?
Spätestens bei Kilometer 25 kurz vor dem Anstieg zum Patersberg wurden mir diese Fragen beantwortet. Da wanderten meine Kollegin Dagmar und ich eine Zeitlang zusammen mit einem netten Herrchen-Hund-Gespann. Während wir Zweibeiner schon nicht mehr ganz so frisch waren, trabte der wuschelige Zweibeiner ganz locker auf seinen vier Pfoten vor uns her. 20 Kilometer habe sein treuer Gefährte bisher maximal geschafft, erzählte uns der Besitzer. Ob der Hund den kompletten Marathon durchhalte, wisse er auch nicht.

Sein Plan B: Notfalls bei Metzdorf (Kilometer 31) abbrechen und in die Stadt zurücklaufen.
Einige Meter später wurde dann klar, warum das Tier uns in Sachen Frische und Kondition um Längen voraus war (und es wurde auch das Geheimnis gelüftet, warum sein Fell oben schön weiß und ab dem Bauch abwärts dunkelbraun war): Mit einem Riesensatz sprang der Hund in eine ebensolche Pfütze und legte sich einmal der Länge nach komplett ins zwar braune, aber offensichtlich sehr erfrischende Wasser. Ja, ein kühles Fußbad, das wär's jetzt auch, halluzinierten wir vor uns hin.
Als wir den Hund später wieder trafen, tollte er ausgelassen über bunte Frühlingswiesen, und noch etwas später marschierte er dann nach exakt 42,8 Kilometern brav mit seinem Herrchen durchs Ziel. Damit wäre die erste Frage beantwortet: Seeehr weit ...