Ausbilder mit Herz und Sachverstand
Autor: Werner Reißaus
Kulmbach, Dienstag, 26. Sept. 2017
Sie sind das Herz der dualen Ausbildung: die Ausbilder und Meister. Als vorbildlich wurde jetzt Annette Kurz-Mähringer aus Marktschorgast geehrt.
Auf Vorschlag der zuständigen Innung und der Handwerkskammer für Oberfranken wurden am Montagabend im Haus des Handwerks verdiente Handwerksmeister und Ausbilder, die sich um die Ausbildung oberfränkischer Lehrlinge besonders verdient gemacht haben, geehrt. HWK-Präsident Thomas Zimmer überreichte zusammen mit Hauptgeschäftsführer Thomas Koller stellvertretend für das Bayerische Wirtschaftsministerium die Urkunde "Verdienter Ausbilder". Damit wurden die Verdienste als langjähriger Ausbilder und auch die ehrenamtliche Mitarbeit in der Berufsbildung gewürdigt.
Die Ausbilder und Meister sind nach den Worten von Präsident Thomas Zimmer der Garant für die duale Ausbildung: "Der Erfolg der dualen Ausbildung ist der Kompetenz und dem Engagement der Ausbilder und Ausbilderinnen in den Betrieben und in unseren Bildungszentren zu verdanken. Nicht nur technisches Know-how auf hohem Niveau, sondern auch berufspädagogische Qualifikationen sind entscheidend für die Qualität der Ausbildung." Die Meisterin und der Meister im Ausbildungsbetrieb nehmen dabei eine Schlüsselrolle für den Erfolg der dualen Ausbildung ein, denn gerade in den kleinen Unternehmen des Handwerks gehört dazu ein hohes persönliches und zeitliches Engagement.
Präsident Thomas Zimmer sprach von einer guten Handwerkskonjunktur und kam zum Ergebnis, dass das oberfränkische Handwerk boomt: "Der Geschäftsklimaindex ist im II. Quartal um ganze 7 Punkte auf einen Wert von 131 nach oben geklettert und erreicht damit ein Allzeithoch. Dementsprechend sind 91 Prozent der Betriebsinhaber mit ihrer Geschäftslage mindestens zufrieden und brechen mit einer durchschnittlichen Kapazitätsauslastung von 81 Prozent ebenfalls Rekorde." Getrieben wird die Handwerkskonjunktur vor allem durch die Bau- und Ausbauberufe, die vom derzeitigen Bau-Boom profitieren.
Dennoch steht das oberfränkische Handwerk trotz starker Konjunktur nach wie vor vor der zentralen Herausforderung, den Fachkräfte- und Nachwuchsbedarf in den nächsten Jahren zu sichern. Es werde für die Betriebe zunehmend schwerer, qualifizierte junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen. Während im Jahr 2005 auf 92 Ausbildungsstellen noch 100 Bewerber gekommen sind, hat sich der Trend längst umgekehrt, denn bei 104 Ausbildungsplätzen stehen nur noch 100 Nachfrager gegenüber. Es müsse jungen Abiturienten aufgezeigt werden, dass der Gang auf die Hochschule nicht alternativlos ist. Und wichtiger noch: Dass sich eine Karriere im Handwerk auf Augenhöhe mit der akademischen Bildung befindet. Gegenwärtig bemüht sich die Handwerkskammer für Oberfranken gemeinsam mit der Uni Bamberg gerade, einen dualen Studiengang im Bereich der Denkmalpflege auf den Weg zu bringen.
Mit der Urkunde "Verdiente Ausbildung" wurden ausgezeichnet: Annette Kurz-Mähringer, Marktschorgast; Stephan Gaugler, Bayreuth; Matthias Graßmann, Bamberg; Elke Koch, Bamberg: Udo Feiler, Coburg; Wolfgang Dotterweich, Forchheim; Leopold Meder, Selb; Werner Schade, Selb; Gerhard Löffler, Tettau; Burkhard Kugler, Lichtenfels.