Auch Streuobstwiesen im Kreis Kulmbach haben einen Besitzer
Autor: Stefanie Gleixner
Marktschorgast, Donnerstag, 27. Sept. 2018
Streuobstwiesen gehören zum Gemeindebild im Landkreis Kulmbach. Der Gebrauch dieser ist sehr unterschiedlich, doch Naschen darf jeder.
Ein schöner Spaziergang durch die Landschaft - und man steht vor einer Wiese mit Obstbäumen voller Äpfel, Kirschen, Pflaumen und Birnen. Jeder ist versucht, sich auf der Streuobstwiese zu bedienen und genüsslich in den Apfel zu beißen. Naschen ist doch auch erlaubt, egal für welchen Zweck die Bäume dort stehen, oder?
In vielen Gemeinden im Landkreis gibt es Streuobstwiesen. Beispielsweise in Neudrossenfeld und Marktschorgast. Dort hat man vor zwei Jahren eine Streuobstwiese der besonderen Art gepflanzt.
"Auf unserer Streuobstwiese wachsen nur alte Sorten, die veredelt sind", erzählt Monika Graß, Vorsitzende des Bund Naturschutz in Marktschorgast. Die Regierung von Oberfranken startete zusammen mit dem Botanischen Garten in Bayreuth eine Aktion, bei der alte Sorten auf Streuobstwiesen gepflanzt werden.
"Voraussetzung war, dass es sich um eine kommunale Fläche handeln musste und sich jemand für die Pflege verantwortlich fühlt. Die Fläche bekamen wir - und die Pflege für die 50 Bäume haben wir übernommen", sagt Monika Graß.
Die Aktion wurde gestartet, damit die Kunst des Veredelns erhalten bleibt. "Jeder, der diese Kunst beherrscht, darf sich einen Zweig dafür auf der Wiese abschneiden, um die Veredelung weiterzutreiben", erklärt Monika Graß.
2016 wurden die Bäume gepflanzt. Es werde noch mindestens fünf bis zehn Jahre dauern, bis das Obst geerntet werden kann. "Deswegen haben wir uns noch keine Gedanken gemacht, was mit dem Obst dann passieren soll. Aber es soll auf jeden Fall auch der Allgemeinheit zur Verfügung stehen", ist sich Monika Graß sicher, was auch Bürgermeister Hans Tischhöfer (Freie Wähler) bestätigt.
Monika Graß ist es wichtig, dass jeder, der etwas von den Bäumen erntete, sie dabei nicht beschädigt. Und auch vorher fragt, ob es in Ordnung ist, ein paar wenige Früchte zu ernten. "Wenn genug Ertrag da ist, sollte es für alle reichen", meint die ....