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Auch Händler wollen innehalten


Autor: Katrin Geyer

Kulmbach, Mittwoch, 28. November 2012

Das Weihnachtsgeschäft ist für den Einzelhandel wichtig. Manchmal sogar überlebenswichtig. Aber: "Advent - das ist nicht nur Kommerz", sagt Christine Eßer-Böhner, Inhaberin des Kulmbacher Reformhauses. Und so setzte sie eine bemerkenswerte Idee um.


Die Inhaberin des Kulmbacher Reformhauses befürchtet, dass der eigentliche Sinn der vorweihnachtlichen Zeit verlorengeht. Deshalb hat sie gemeinsam mit vielen Berufskollegen eine Aktion gestartet, in der es nicht in erster Linie ums Geschäft gehen soll, sondern ums Innehalten und Besinnen, um Gespräche und Kontaktpflege.
"Adventsfenster" nennt sich die Aktion, die anknüpft an den vor allem in kleineren Orten immer öfter anzutreffenden Brauch, sich in der Vorweihnachtszeit jeden Abend vor einem adventlich geschmückten Haus zu versammeln. Das "Fenster" ist dabei freilich nur symbolisch gemeint.
Vom 1. Dezember an laden Geschäftsinhaber jeden Abend vor oder in einen anderen Laden ein, um ihren Kunden und anderen Interessenten ein Geschenk zu machen. "Das kann eine Geschichte sein, ein Gedicht oder ein musikalischer Beitrag", sagt Christine Eßer-Böhner.

"Einfach irgendetwas, das uns allen hilft, am Feierabend etwas zur Ruhe zu kommen."
Die Händler freilich verbinden mit ihrem Geschenk an die Kulmbacher auch eine Absicht. Mit ganz wenigen Ausnahmen sind es inhabergeführte Geschäfte, die sich an der Aktion beteiligen. "Wir wollen mit der Aktion auch deutlich machen, dass uns sehr am persönlichen Kontakt zu unseren Kunden gelegen ist - und dass in Kulmbach etwas fehlen würde, wenn es die Familienbetriebe im Einzelhandel nicht mehr gäbe."
Christine Eßer-Böhner ist zuversichtlich dass die Aktion bei den Kunden gut ankommt. Positives hat sie jetzt schon bewirkt: "Die Vorbereitung hat sich auch positiv auf den Kontakt der Händler untereinander ausgewirkt."