Auch das Halifax kämpft um Besucher
Autor: Alexander Hartmann
Himmelkron, Dienstag, 15. Januar 2013
Auch das Halifax, die größte Disco im Landkreis Kulmbach, klagt über einen Gästerückgang. Das Rauchverbot und die stillen Feiertage machen der Branche zu schaffen. Geschäftsführer Ralf Wanka ist froh, dass die Gema-Tarifreform ausgesetzt wurde.
Das Halifax lockt seit vielen Jahren Discofans aus ganz Franken und den neuen Bundesländern nach Himmelkron. Doch auch die größte Diskothek im Landkreis Kulmbach klagt wie die gesamte Branche über einen Besucherrückgang, wie Geschäftsführer Ralf Wanka betont. Mit großen Events wie dem Winterfest am kommenden Samstag will das Halifax dem Negativtrend entgegenwirken.
Herr Wanka, die Discotheken-Branche durchschreitet eine Talsohle. Was sind die Gründe?
Ralf Wanka: Da gibt es mehrere. Das Rauchverbot, das in Bayern anders als in vielen anderen Bundesländern sehr rigoros umgesetzt wird, die Vielzahl der stillen Feiertage gerade im November und die steigenden Energiepreise machen uns vor allem zu schaffen. Wir bekommen das bei den Besucherzahlen zu spüren.
Welche Konsequenzen werden daraus gezogen?
Bei sinkenden Einnahmen und hohen Investitionen - wir stecken in Umbauten regelmäßig viel Geld - wird ein wirtschaftlicher Betrieb immer schwieriger. Darauf müssen wir reagieren: Der Mittwoch wurde als Öffnungstag gestrichen. Mittwochs ist nur noch in den Ferien geöffnet.
Die Gema, die die Interessen von Komponisten, Textdichtern und Musikverlegern vertritt, hatte für 2013 eine grundlegende Tariferhöhung geplant. Weil sie sich mit der Bundesvereinigung der Musikveranstalter nicht einigen konnte, wird die auf 2014 verschoben. Bis dahin gelten wohl Übergangslösungen, nach denen Discos zu Jahresbeginn fünf Prozent und ab April noch einmal zehn Prozent mehr zahlen müssen. Können Sie damit leben?
Die ursprünglich geplante Tarifreform wäre der Todesstoß für die Branche. Bisher mussten wir für Stücke, die wir gespielt haben, pro Jahr 30 000 bis 40 000 Euro Gebühren bezahlen, künftig wären es bis zu 240 000 Euro gewesen. Das ist eine Steigerung, die für viele Disco-Betreiber ein schwerer wirtschaftlicher Schlag wäre. Wir selbst müssten dann vermutlich neue Wege beschreiten, denn wir können die Mehrkosten nicht auf den Eintrittspreis draufschlagen. Würde die Reform Realität, könnte es sein, dass wir die Disco an Fremdveranstalter vermieten, die im Fax auch Konzerte abhalten könnten. Durch die jetzt abgespeckte Version würden wir deutlich weniger zur Kasse gebeten. Uns ist von Seiten der Gema aber offiziell noch keine Preiserhöhung angekündigt worden.
Das Halifax lockt immer wieder Stars. Oliver Pocher war ebenso schon zu Gast wie TV-Dschungelkönig Peer Kusmagk. Ist das eine Werbe- und Marketingstrategie, die sich auszahlt?
In den letzten Jahren ist es uns immer wieder gelungen, nationale sowie internationale Stars und Musiker nach Himmelkron zu holen, so Pitbull, Flo Rida, DJ Antoine oder Lexy & K-Paul, um nur einige zu nennen. Dadurch konnten wir in der Region einzigartige Highlights setzen und wurden auch über die fränkischen Grenzen hinaus bekannt. So wird unser Einzugsgebiet erweitert, weil ein Grundinteresse geweckt wird. Durch die Neuen Medien ist es für Gäste leicht, über den Tellerrand hinauszuschauen und andere Regionen im Blick zu behalten.
Zum Winterfest am Wochenende kommen mit DJane 2Hot4you und DJane Karla Kenya zwei in der Szene bekannte Discjockeys sowie Topmodel Sula Starridou. Mit wie vielen Gästen rechnen Sie?
Nach den Erfolgen der Sommerfeste wollen wir nun mit einem ähnlichen, aber auf den Winter ausgerichteten Konzept eine Veranstaltung für Jedermann im Halifax anbieten. Wir peilen 1500 bis 2000 Gäste an.
Beim großen Winterfest im Halifax wird den Besuchern am Samstag, 19. Januar, ab 22 Uhr auf sechs Areas eingeheizt. Nach den Erfolgen der Sommerfeste feiert jetzt die Winter-Party Premiere. Für Stimmung werden die in der Szene bekannten weiblichen Discjockeys 2Hot4you und Karla Kenya sowie Topmodel Sula Starridou sorgen. "Beste Beats, coole Rhythmen sowie eine ordentliche Portion Sexappeal sind garantiert", verspricht Geschäftsführer Ralf Wanka.
House-Tunes
Im Effect Club werden Marc Mendezz und Djane Karla Kenya den Gästen mit House-Tunes einheizen. Die Leipzigerin Karla Kenya konnte sich beim EMI-Contest "She Can DJ" mit ihrem groovigen Tech-House-Set gegen zehn Konkurrentinnen durchsetzen und einen Plattendeal mit EMI Music ergattern. Black und Hip-Hop präsentiert DJ 2Hot4you, die im ClubStar von Resident DJ MX unterstützt wird.
Topmodel gibt Autogramme
Topmodel Sula Starridou ist ein der bekanntes Gesicht: Die Griechin ist unter anderem Protagonistin im Videoclip zum Hit "Easy" von Cro. Beim Halifax-Winterfest wird sie in der Mainhall performen und sich anschließend Zeit für Autogramme nehmen.