Auch das Fernsehen war schon da
Autor: Stephan-Herbert Fuchs
Kulmbach, Donnerstag, 17. März 2016
Die Kulmbacher Firma WBG ist an der Sanierung eines historischen Wasserwerks in Nürnberg beteiligt.
Die Kulmbacher Wasser Bau Gesellschaft Service mbH (WBG) in Kulmbach hat einen großen Auftrag an Land gezogen. Sie wird die Erneuerung der Filteranlage im Wasserwerk Erlenstegen in Nürnberg durchführen und damit helfen, die Trinkwasserversorgung in der Frankenmetropole zu sichern.
Der Auftraggeber, die N-Ergie Aktiengesellschaft, versorgt Nürnberg und Schwaig mit Trinkwasser, das aus fünf verschiedenen Gewinnungsgebieten bezogen wird. Eines davon ist das Wasserwerk Erlenstegen, das bereits im Jahr 1896 gebaut wurde und mit über 90 Tiefbrunnen ein Drittel des Verbrauchs deckt. Das sind bis zu 45 000 Kubikmeter am Tag. Aufgabe der Filteranlage ist es, das natürlich im Wasser enthaltene Eisen und Mangan zu entfernen. Die N-Ergie investierte rund 1,5 Millionen Euro in die Erneuerung der Einrichtung.
Die vorbereitenden Maßnahmen für den Austausch der Filter- und Druckstoßkessels laufen bereits seit Anfang des Jahres.
Das benötigte Wasser wird bis dorthin vom Zweckverband Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftraum (WFW) über eine Fernleitung aus Grundwasservorkommen im Donau-Lech-Dreieck bezogen.
Die vier Filterkessel der Trinkwasseraufbereitung sind jeweils zehn Meter lang und haben einen Durchmesser von vier Metern. Aufgrund ihrer Größe konnten sie nur über das Dach ausgetauscht werden. Zu diesem Zweck wurde die Dachkonstruktion des historischen Wasserwerks komplett abgedeckt. Unter Aufsicht des WBG-Projektleiters Matthias Pürschel und von Obermonteur Gerhard Müller wurden mithilfe eines Schwerlast-Autokrans pro Tag jeweils ein 30 Tonnen schwerer Filter auf eine bereitstehende Sattelzugmaschine mit Anhänger gehoben und dann über die Autobahn zum Nürnberger Hafen zum Entsorger transportiert. Für das Bayerische Fernsehen war dieses seltene Ereignis Anlass genug, darüber eine Ausstrahlung in den Abendnachrichten zu bringen.
Die neu zu liefernden Filter werden nach erfolgter Stahlfertigung im Innenbereich mit einer drei Millimeter dicken Hartgummierung zum Trinkwasserschutz ausgekleidet. Diese wird von einer Spezialfirma im Sauerland durchgeführt. Anschließend werden die Filter durch einzelne Schwerlasttransporte durch drei Bundesländer mit Ausnahmegenehmigungen und Begleitfahrzeugen nach Nürnberg transportiert.
Mit einem 200-Tonnen- Schwerlastkran werden diese dann wieder am selben Platz des alten Gebäudes eingebracht. Sobald alle Rohrleitungen mit den neuen Armaturen von WBG montiert sind, das Dach geschlossen und der Filtersand in den Behältern eingefüllt ist, geht das Wasserwerk Erlenstegen wieder in Betrieb.
"Wir freuen uns, dass für dieses fränkische Projekt unsere Kulmbacher Firma den Zuschlag erhalten hat. Wir sind bemüht, dass bis zur Inbetriebnahme im Frühsommer alle Arbeiten fachgerecht abgeschlossen sind und die Nürnberger Trinkwasserversorgung damit wieder sichergestellt ist", so Geschäftsführer Günter Böhner. red