Auch beim 10. Thurnauer Schlossfest reißt Günter Karittke sein Publikum mit
Autor: Horst Wunner
Thurnau, Montag, 11. November 2019
Es war nur ein kleines Jubiläum, aber mit großer Resonanz: das 10. Thurnauer Schlossfest.
Das Fest ist längst zu einem Publikumsmagneten geworden und war heuer ein fulminanter Abschluss des "Celtic Castle"-Wochenendes mit Musik und Whisky-Tasting. Einer durfte beim Finale nicht fehlen: der Thurnauer Künstler und Fotograf Günter Karittke, der Mann, dem das alljährliche Spektakel zu verdanken ist.
Magier mit der Linse
Voll besetzt war das Kutschenhaus, am Ende gab es riesigen Beifall für eine wunderbare Multivision unter dem Motto "Schloss meets Castle". Dem Magier mit der Linse war wiederum eine fein herausgearbeitete Liaison zwischen Verfall und neuer Pracht gelungen.
Karittke gab bisher unveröffentlichte und aus einem besonderen Blickwinkel geschossene Details aus dem neu gestalteten Nordflügel mit seinen sensationellen Entdeckungen historischer Malereien aus Zeiten früherer Schlossbesitzer ein Gesicht. Der Betrachter konnte bei klug gewählter Hintergrundmusik den langen Weg von Planung und Umbau bis zur Fertigstellung in dokumentarischer Klarheit mit verfolgen und ein bisschen die Mitarbeiter des "Instituts für Fränkische Landesgeschichte" beneiden, die nun in solch erhabener Umgebung weiteren Forschungen nachgehen können.
Spektakuläre Ansichten
"Das Schloss ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, wie Phönix aus der Asche entstanden, es strahlt Glanz weit über die Region hinaus", zeigte der Thurnauer mit seinen Bildern, die von morschen Mauern, verblichenen Malereien, steinerner Baufälligkeit zu frischem Glanz der Restaurierung wanderten. Immer im Wechsel begleitet von spektakulären Ansichten englischer Herrscherhäuser, monumentalen Kathedralen und Ruinen, die einem die Augen öffneten, was geschieht, wenn nichts zum Erhalt der Bauten getan wird.
Das beschauliche Schloss Thurnau war klug eingebettet im Kontrast zu dem Grün der Insellandschaft mit Hügeln, schroffen Küsten, dem Meer und Flüssen in oft unberührter Natur. Magische Momente festzuhalten ist für Karittke ein wichtiger Teil des Schaffens genau - ebenso, wie das Schloss einem größeren Publikum Aufmerksamkeit zu schenken. Das historische Ensemble ist für ihn ein Stück seines Lebens.
"In der höchsten Liga"
"Wir spielen jetzt mit dem nationalen Projekt Schloss in der höchsten Liga", freute sich Landrat Klaus Peter Söllner namens des Stiftungsrats. Die Multivision bei der Barbara Karittke als Sprecherin fungierte, nannte der Landrat "einen unübertrefflicher Hochgenuss mit sich tief einprägenden Bildern".
Den Abend bei Guinness und Irish Stew bereicherte Tim Browne, der Barde aus Cork, stilgerecht an der Bouzouki.