Asyl: Verkehrsakademie bietet Untersteinach Hilfe an
Autor: Klaus-Peter Wulf
Untersteinach, Mittwoch, 18. November 2015
Derzeit sind 26 syrische Flüchtlinge in Untersteinach untergebracht. Um sie besser zu integrieren, erklärt sich die Kulmbacher Verkehrsakademie bereit, Deutschkurse durchzuführen. Die Vorbereitungen laufen bereits.
26 Asylbewerber aus Syrien sind derzeit in Untersteinach untergebracht. Wie Bürgermeister Volker Schmiechen in der jüngsten Gemeinderatssitzung mitteilte, würden 19 Flüchtlinge in der Eichbergstraße und weitere sieben in der Stifterstraße wohnen. Jetzt gelte es, die Syrer bestmöglich zu integrieren.
Aus diesem Grund, so Schmiechen, habe unlängst ein Gespräch stattgefunden. Eingeladen habe er dazu Vertreter der Verkehrsakademie Kulmbach, die Asylbewerber mit Deutschkursen und anderen Hilfestellungen unterstützen möchte. Mit einbezogen habe er ferner Heiner Beyer, der sich bereits in der Vergangenheit um die in der Eichbergstraße wohnhaften Flüchtlinge ehrenamtlich gekümmert habe.
Start schon Anfang Dezember?
Günter Möschel habe bei dem Treffen bestätigt, dass sich die Verkehrsakademie Kulmbach um die Integration der
Flüchtlinge kümmern möchte, dazu aber die Unterstützung der Gemeinde Untersteinach benötige. Geplant sei ein Deutschkurs, der über 14 Wochen mit 320 Unterrichtsstunden gehen solle und vom Arbeitsamt gefördert werde. Dieser beginne am 7. Dezember, möglicherweise auch schon früher.
Seitens der Verkehrsakademie sei angefragt worden, in welchen Räumlichkeiten der Kurs stattfinden könnte. Er, Schmiechen, sei gebeten worden, mit der Schule abzuklären, zu welchen Zeiten ein Unterricht möglich wäre. "Angedacht ist die Nutzung des Werkraumes und des Handarbeitszimmers", so der Bürgermeister. Der Unterricht solle halbtags von etwa 12.30 bis 16 Uhr angeboten werden.
Vereine und Feuerwehr
Kathrin Mösch kümmere sich um die konkreten Details, auch darum, welche Lehrer den Unterricht halten werden.
Laut Volker Schmiechen soll ferner abgeklärt werden, ob die Flüchtlinge zusätzlich in Vereinen oder bei der Feuerwehr eingegliedert werden können.
Eine Rückfrage beim Landratsamt Kulmbach habe ergeben, dass die Asylbewerber über keine Haftpflichtversicherung verfügen und somit nicht verantwortlich gemacht werden können, wenn durch sie ein Schaden entsteht. Sie seien auch erst krankenversichert, wenn sie sich mindesten 15 Monate in Deutschland aufhalten. Die Kosten für eine Krankenbehandlung decke die Sozialhilfe ab.
BLSV zahlt Versicherung
Seit Herbst 2014 gebe es eine spezielle BLSV-Versicherung für Flüchtlinge, die in Sportvereinen mittrainieren möchten. "Die Kosten übernimmt der Landesportverband, er entlastet somit die Vereine", so der Bürgermeister. Wenn Flüchtlinge Mitglied in der Feuerwehr werden, seien sie über den Kommunalen Unfallversicherungsverband vergesichert.
Nach Rücksprache mit dem Untersteinacher Kommandanten Daniel Nöske sei es in der Praxis sehr schwierig, jemanden mit zu einem Einsatz zu nehmen, wenn sprachliche Barrieren vorhanden sind. Bei Übungen zuzuschauen, wäre dagegen kein Problem. Das Landratsamt Kulmbach sicherte laut Schmiechen zu, die Gemeinden über Änderungen der Sachlage zeitnah zu informieren.
Mit ins Boot nehmen möchte Volker Schmiechen auch die Kirchen. "Ich bin froh, dass sich die Verkehrsakademie als staatlich anerkannter Bildungsträger den Syrern annimmt. Das ist eine gute Sache", sagte er. Als ersten persönlichen Eindruck gab das Gemeindeoberhaupt weiter, dass sich die Flüchtlinge in Untersteinach wohlfühlen. Gesucht und gerne angenommen würden verkehrstüchtige Fahrräder.