Arzt und Erfolgsautor aus Neuenmarkt weiß, worauf's im Leben ankommt
Autor: Werner Reißaus
Neuenmarkt, Montag, 17. Sept. 2018
Der in Hegnabrunn aufgewachsene Kardiologe Gerd Reuther stellte sein zweites Buch "Die Kunst, möglichst lange zu leben" vor.
In seinem zweiten Buch "Die Kunst, möglichst lange zu leben", verrät Gerd Reuther, worauf es wirklich ankommt. Gut 130 Personen ließen sich die Erstlesung nicht entgehen, die der in Hegnabrunn aufgewachsene Kardiologe seiner Heimatgemeinde schenkte.
Bürgermeister Siegfried Decker freute sich über die gute Resonanz. Er erhoffe sich von dem Vortrag ein "paar gute Tipps" fürs Älterwerden.
Erstlingswerk hieß "Der betrogene Patient"
Der Buchautor fesselte die Besucher mit seiner ebenso sympathischen wie verbindlichen Art. Dabei verstand er es, einen großen historischen Bogen zu spannen.
Nach seinem Erstlingswerk "Der betrogene Patient" hatte Reuther nur gut ein Jahr später sein zweites Buch "Die Kunst, möglichst lange zu leben" aufgelegt. Er sei darauf gestoßen, dass Christoph Wilhelm Hufeland vor 222 Jahren in Thüringen schon einmal die Frage beantwortet habe, wie man länger leben könne.
Tipps aus der Antike
Keine Frage, ein langes und glückliches Leben in Gesundheit steht auf der Wunschliste der meisten Menschen ganz oben. Gerd Reuther kommt in seinem Buch zur Erkenntnis: "Heute gerne mit der Bedingung, dass man dabei jung bleibt. Diäten, Pillen und intravenöse Auffrischungen ernähren eine ganze Unsterblichkeitsindustrie."
In der Antike hätten Selbstdisziplin und körperliche Ertüchtigung als Wege zu einem längeren Leben gegolten. Auch im Mittelalter habe man auf Lebensführung und Leibespflege einschließlich der Erneuerung der Körpersäfte gesetzt. "Die Überzeugung, dass einzelne Substanzen Krankheiten heilen und Leben verlängern könnten, verbreitete sich so richtig erst im Mittelalter mit der von der katholischen Kirche angefachten Wundergläubigkeit. Nicht umsonst begleitete Weihrauchnebel rituelle Handlungen."
Alter ist leine Krankheit
Verheißungen eines längeren Lebens waren laut Gerd Reuther stets fixe Bestandteile in den Portfolios von Scharlatanen. Das Alter sei weder ein universaler Risikofaktor noch eine behandlungspflichtige Krankheit degradiert. "Mehr Lebensjahre sind nicht gleichbedeutend mit längerem Leiden. Ein hohes Alter ist schon gar nicht die Ursache vieler Krankheiten, nur weil diese bevorzugt in der zweiten Lebenshälfte auftreten. Gerade im Alter verfügt der Körper über Strategien, einem ungeregelten Zellwachstum vorzubeugen."